12.SS-Pz.Div. – SS-Pz.Gren.AuE-Btl 1

  • Hallo zusammen!

    Dr. Bernd Wegner schreibt (Hitlers Politische Soldaten – Die Waffen-SS, Schöningh, 1982, S. 285): „ … Wie schwerwiegend die Fehlbestände an Führern und Unterführern bereits zu Jahresbeginn 1943 waren, ist beispielhaft an den Aufstellungsplanungen der SS-Division „Hitlerjugend“ abzulesen.
    Die Idee zur Aufstellung dieser Division, in der ausschließlich HJ-Angehörige zum Einsatz kommen sollten, war im Januar 1943 vom Reichsjugendführer Axmann ausgegangen und von Bergers Hauptamt begeistert aufgegriffen worden. Der Aufstellungsplan („Plan zu Aufstellung der Division „Hitler-Jugend“, ohne Datum, vermutlich, so Wegner, Februar 1943, aus NA T 175/70/6518 ff), den Himmler bald danach seinen Hauptamtschefs zukommen ließ, macht deutlich, dass die Hauptschwierigkeiten des Vorhabens auf „einem totalen Mangel an Führern und an Unterführern“ beruhte. Diese Schwierigkeiten bereiteten um so mehr Kopfzerbrechen, als die als „Schwesterdivision“ auserkorene Leibstandarte vorläufig nicht von der Front abgezogen und zur Ausbildung der rund 20 000 jungen HJ-Freiwilligen verwendet werden konnte.
    Es wurde mithin notwendig, den erforderlichen Stamm von 500 bis 600 Führern und 3 000 bis 4 000 Unterführern größtenteils eigens für die neue Division heranzubilden. Zu diesem Zweck sollten nach Himmlers Vorstellungen 4 000 HJ-Führer des Jahrgangs 1925 unmittelbar nach Abschluss ihrer Rekrutenausbildung in viermonatigen Kursen „zu guten Unterführern“ ausgebildet werden.
    Zudem war es erforderlich, rund 500 in den Waffen-SS-Verbänden als Unterführer eingesetzte HJ-Führer in einem Kriegsschullehrgang zusammenzuziehen und sie in ebenfalls vier Monaten zu Reserveführern zu machen („Plan zu Aufstellung der Division „Hitler-Jugend“, Ziffer 2, 3, 10)
    Die Tatsache, dass der größte Teil des Führer- und Unterführerkorps der neuen Division erst für seine Führungs- und Ausbildungsfunktion herangebildet werden musste, machte es unmöglich, die Masse der HJ-Rekruten von vornherein auf Truppenübungsplätzen militärisch auszubilden. Sie sollten darum zunächst für einen Monat unter der Obhut von Hilfsausbildern der Reichsjugendführung in den „Wehrertüchtigungslagern“ der Hitlerjugend zusammengefasst werden, um sie „ aus ihrem häuslichen Milieu herauszuholen, sie an die künftige gemeinsame Kameradschaft zu gewöhnen, sie zunächst waffenlos auszubilden, körperlich abzuhärten, ernährungsmäßig zu kräftigen und sie in diesen 4 Wochen weltanschaulich und geistig zu erziehen und vorzubreiten“ („Plan zu Aufstellung der Division „Hitler-Jugend“. Ziffer 4)
    Für die dann folgenden Monate gedachte der Reichsführer den Mangel an Ausbildern dadurch auszugleichen, dass an jedes Ausbildungsbataillon der Waffen-SS je ein Bataillon „Hitlerjugend“ angehängt werden sollte; auf diese Weise sollten „mit demselben Ausbildungspersonal … zwei Bataillone ausgebildet werden“ („Plan zu Aufstellung der Division „Hitler-Jugend“, Ziffer 6). Erst nach einer solchermaßen improvisierten Vorausbildungszeit von drei Monaten konnte man hoffen, ein eigenes Ausbildungsprogramm zu realisieren.
    Himmlers Aufstellungsplan erfuhr in den folgenden Verhandlungen zwischen dem SS-Hauptamt und der Reichsjugendführung (bei denen laut Wegner das Führungshauptamt bezeichnenderweise in derentscheidenden Phase Anfang März 1943 ausgeschaltet blieb!) noch gewisse Änderungen, auf die im einzelnen hier nicht einzugehen ist. …“

    Soweit also Wegner. Hubert Meyer zitiert in der Divisions-Chronik der Division „Hitlerjugend“ den o. g. Aufstellungsbefehl, ohne aber über weitere Einzelheiten der „Vorausbildung“ der HJ-Angehörigen v o r Eintreffen bei der ab Juni 1943 aufzustellenden Division zu berichten. Mir kommt es zunächst einmal auf folgenden Punkt an: Himmler plante, „ … an jedes Ausbildungsbataillon der Waffen-SS je ein Bataillon „Hitlerjugend“ …“ „anzuhängen“. Bisher hatte ich dieser Formulierung nicht so die rechte Bedeutung geschenkt, bis dann Klaus in folgendem Thread über den Veteran Werner der Division „Hitlerjugend“ berichtete:
    http://forum-der-wehrmacht.de/thread.php?postid=81239#post81239


    Das SS-Pz.Gren.Ausb.und Ers. Btl. 1 bestand meines Wissens im Juni 1943 höchstens aus 8 Kompanien, wobei die 6.Kompanie die Genesenden-, die 7.Kompanie die Stamm- und die 8.Kompanie die Marsch-Kompanie gewesen sein dürfte (?).

    Wenn jetzt Werner von einer „13.Kompanie“ berichtet, die von einem Ostuf. Riedel (vermutlich Josef R I E D E ?, * 28. 8.11 Sigmaringen, SS-Nr. 218 009, 5.42 Ostuf. u. Chef,8./LSSAH, 6.44 Hstuf. u. Chef,12./Pz.GR.26, so auch bei Hubert Meyer, Div.-Chronik HJ, Stellenbesetzung, 4.45 Hstuf. u. Kdr.III./Pz.GR.26, † 3. 4.45) geführt wurde, Zugführer Ustuf. Hartung (vermutlich Alois Hartung, * 10. 1.14, SS-Nr. 268 091, gestorben 2. 3.80, wird bei Hubert Meyer, Div.-Chronik HJ, Band II, Stellenbesetzung bereits im Juni 1944 und bei Moore, Führerliste im Januar 1945 als Ostuf. und Chef,4./Pz.GR.26 genannt), mit der er dann zum I. Bataillon SS-Pz.Gren.Rgt 26 kam, hätte das SS-Pz.Gren.A.u.E.-Btl 1 somit im Juni 1943 also mindestens noch eine 9., 10., 11., 12. und eben diese 13.Kp. zusätzlich gehabt, also mindestens fünf weitere Kompanien.

    Hat also jemand
    a) Hinweise auf die anderen „überzähligen“ Kompanien beim SS-Pz.Gren.A.u.E.-Btl 1 (für die anderen, „sollmäßigen“ natürlich auch :D ;))
    b) Hinweise auf ähnliche „HJ“- Kompanien bei anderen Ausb. u. Ersatz-Bataillonen der Waffen-SS, z. B. Prag – Rusin, Warschau, Ede/Niederlande, Ellwangen, Stralsund, Brünn, Graz, Arnheim/Niederlande ?(

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo Roland,
    lieber spät als Nie.....

    Ich kann dir leider nicht so wirklich helfen, allerdings habe ich Hinweise auf eine stattgefundene Ausbildung der HJ zur 12. PDiv. "HJ" in Ellwangen / Jagst.

    Mein Vater hat den Landser gelesen. Er hat eine Seite angekreuzt und gesagt, wenn du was wissen willst, dort war ich.

    Ich versuche die Seite anzuhängen. Mehr weiß ich leider auch noch nicht, bin grade am Anfang.

    Vielleicht hilft es dir etwas ?

    Grüße Julchen

  • Hallo Julchen,

    vielen Dank für Deine Angaben und den Scan,

    danach war er also beim Kradschützen-Ersatz-Bataillon, welches bis Herbst 1943 in Ellwangen lag!!
    Und anschließend kam er zur HJ-Division?

    Solltest Du da noch weitere Angaben finden, denk an mich bitte! ;)

    das gilt natürlich auch für andere Mitglieder hinsichtlich weitere Angaben zur Frage ;):D

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hi

    Es gibt doch dieses Bild wo er als Untersturmführer mit seiner 4.Kompanie drauf ist(Frühjahr 44).Da er dort ja schon das EKI und das Infanterie-Sturmabzeichen trägt muss er das ja irgendwo vorher bewiesen haben.Bin der meinung dass er das Ärmelband "Adolf Hitler" trägt.
    Später bekam er doch von Axmann das "Hitlerjugend" Ärmelband, wo er dann auch die Nahkampfspange trägt.(19.09.44).Ist das so korrekt ?

    Mfg
    Matthias

  • Hallo zusammen,

    hier ein paar ergänzende Angaben zur Ausbildung von späteren Angehörigen der HJ-Division...

    Werner Josupeit schrieb: „... Ich erblickte am 16.März 1926 in Ostpreußen das Licht dieser Welt. Mein Vater hatte einen Bauernhof mittlerer Größe (180 Morgen). Ich ging in die einklassige Volksschule in meinem Heimatdorf Gaistauden bei Altenkirch im Kreis Tilsit – Ragnit. Ab April 1939 besuchte ich die Oberschule in Aufbauform in Ragnit und erhielt mit meiner Einberufung die mittlere Reife und dazu einen sog. Reifevermerk.

    Nach der freiwilligen Meldung zur 12.SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“ im Februar 1943 war ich im Mai 1943 im Wehrertüchtigungslager Schippenbeil in Ostpreußen. Die vier Wochen dort kamen mich hart an. Wir mussten hungern, und man verlangte uns alles ab. Jeder von uns hatte das HJ- Leistungs- und Schießabzeichen zu erwerben.

    Am 15.Juni 1943 wurde ich zum SS-Panzer-Grenadier-Ausbildungs- und Ersatzbataillon unter dem Kommandeur Obersturmbannführer Wilhelm Mohnke in die Kaserne der 1.SS-Panzer-Division Leibstandarte SS Adolf Hitler (LAH) in Berlin-Lichterfelde einberufen.
    Ich kam in die fünfte Ausbildungskompanie unter Hauptsturmführer Julius. Mein Gruppenführer und Rekrutenausbilder war Unterscharführer (Uscha.) Erwin Schaupp.
    Unsere Geländeausbildung erhielten wir in den Rieselfeldern zwischen Osdorf und Heinersdorf...“
    (Werner Josupeit, Normandie 1944. Jugenderlebnisse, herausgegeben durch Andreas Biere, 1.Auflage 2012, Roggebaai, Südafrika, S. 6, s.a. S. 3 mit dem Photo „Werner Josupeit Ende Juni 1943 als 17-jähriger Rekrut“ bei der LSSAH in Berlin-Lichterfelde, S. 7 Photo „Einer meiner Ausbilder“ mit einem nicht näher identifizierten SS-Oscha.)

    Bei dem genannten Kompaniechef scheint es sich um den SS-Hauptsturmführer Gerhard Julius (* 21.2.14 Berlin, gest. 26.4.2003, SS-Nr. 140 254, 10.41 Ostuf. i. 15./LSSAH, 2.44 Hstuf. i. Fallschirmjäger-Btl.500, 6.44 Hstuf. u. Chef, 9./Pz.GR.36, Führerliste Moore) gehandelt zu haben.

    „... Wegen akuter Luftbedrohung durch die gegnerischen Bomber verlegten wir Anfang August 1943 nach Spreenhagen im Südosten von Berlin.
    Von dort fuhren wir abends mit der Bahn zum Schlesischen Bahnhof, um Pakete weiterzuleiten. Sie enthielten Sachen, welche die Berliner vor den Bomben in Sicherheit bringen wollten. Auf der morgendlichen Rückfahrt in der S-Bahn sah ich viele Kameraden, die im Stehen schliefen. Wir hatten den Befehl, unsere Sitzplätze den zivilen Mitfahrern zu überlassen.
    Nachdem der erste Bombenangriff erfolgt war, wurden wir alarmiert und erhielten scharfe Munition. Über die Autobahn südlich von Berlin fuhren wir in ein größeres Dorf und kamen in eine Scheune. Dort ließen wir die Gewehre und die Munition zurück und fuhren nach Berlin hinein. Wir halfen bei Rettungsarbeiten an der zerstörten Häusern...“
    (Werner Josupeit, Normandie 1944. Jugenderlebnisse, herausgegeben durch Andreas Biere, 1.Auflage 2012, Roggebaai, Südafrika, S. 6)

    Werner Josupeit, 5.Ausb.Kp. berichtete, dass Anfang September 1943 auf dem Bahnhof in Fürstenwalde die Verladung in Viehwaggons erfolgte: „... Im September 1943 wurde unser Ersatzbataillon nach Beverloo in Belgien verlegt. Wir bildeten dort das III. Bataillon im SS-Panzer-Grenadier-Regiment 26 (III./26). Kommandeur war wieder Obersturmbannführer Mohnke. Ich kam in die 9.Kompanie. Chef war Obersturmführer Gerd Sentke, ein Riese von 2,14 Metern. Mein Zugführer war Obersturmführer Bruno Zantop (gefallen 18.6.44 in Fontenay-le-Pesnel), der mit seinem 2,04 Metern auch nicht gerade schmächtig wirkte. Bataillonskommandeur des III./26 war Hauptsturmführer und Ritterkreuzträger Gerd Bremer...“

    Nach der Ankunft im „Kavallerie-Lager“ auf dem Truppenübungsplatz Beverloo im September 1943 wurden Photos aufgenommen. „... Auf dem Foto sehen wir ehemalige Angehörige des 3. und 4.Zuges der 5.Ausbildungs- und Ersatz-Kompanie aus Spreeau bei Spreenhagen, die hier auf die einzelnen Kompanien des III. Bataillons des Pz.Gr.Rgt. 26 aufgeteilt werden sollen. Der fünfte von links ist Leopold Götzinger, vom dem ich das Foto bekommen habe. Ich vermute, dass der zweite von rechts Heint Tackmann ist. Leider hat mir das Bernd Renner, der damals Ausbilder im3.Zug in Spreeau war, nicht bestätigen können...“

    Im Oktober 1943 wurde Josupeit zum durch Bremer „schwarz aufgestellten“ Bataillons-Kradschützenzug versetzt.
    (Werner Josupeit, Normandie 1944. Jugenderlebnisse, herausgegeben durch Andreas Biere, 1.Auflage 2012, Roggebaai, Südafrika, S. 7 - 8, s.a. dortiges Photo Anfang September 1943. Obere Reihe, 2. von links Walter Frobel, dritter von links Werner Josupeit, Verladung auf dem Bahnhof Fürstenwalde: „Wir als ehemalige Angehörige der 5.Kompanie des SS-Panzer-Grenadier-Ausbildungs- und Ersatzbataillons I warten auf den Transport nach Beverloo in Belgien und werden dort dem III. Bataillon im Panzer-Grenadier-Regiment 26 zugeteilt“, s.a. Photo S. 8 Ankunft im Kavallerie-Lager)

    Nach Ostern 1944 kam Josupeit zur 1.SS-Pz.Div., die ab April 1944 in Belgien aufgefrischt wurde, wozu „... die 12.SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“ überzählige Leute an ihre Schwesterdivision...“ abgab. „Sturmbannführer Olboeter löste den irregulären Kradschützenzug auf. Die meisten Leute aus diesem Zug wurden zur LAH versetzt. Ich wäre gerne bei der HJ-Division geblieben. Bataillons-Ordonnanz-Offizier Oberjunker Dieter Schmidt erleichterte mir den Abschied mit seiner Bemerkung: „Wir schicken nicht die schlechtesten Leute zu unsere Mutter-Division“. Mit 3000 anderen jungen Soldaten fuhr unserer Transportzug nach Flandern in unseren alten Unterkunftsraum...“
    Josupeit kam in die 7.Kp. SS-Pz.Gren.Rgt 2 der LAH
    Werner Josupeit, Normandie 1944. Jugenderlebnisse, herausgegeben durch Andreas Biere, 1.Auflage 2012, Roggebaai, Südafrika, S. 12)

    Weitere Angaben zur Ausbildung der Div. „HJ“- Angehörigen bei evtl. anderen Ausb.Einheiten würden mir nach wie vor interessieren...  8) ;)

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo zusammen,


    ich habe einen Feldpostbrief gefunden (Ebay), dessen Absender (Poststempel 26.7.1943) beim SS-Pz.Gren.Ausb.u.Ers.Btl. 1 Berlin war,

    seine „Adresse“ lautete aber „12.Ausbildungs-Kompanie – 2.Ausbildungs-Bataillon (HJ)“ ?(


    Ich bin ja immer noch auf der Suche nach einer Erklärung für diese „Ausbildungs-Bataillone“ bei den Ausb.u.Ers.-Einheiten der Waffen-SS für die SS-Division „Hitlerjugend“..

    Sollte also jemand über solche Angaben stolpern… ;)


    Herzliche Grüße Roland

  • Hallo zusammen,


    zufällig im WWW gefunden,

    Feldpost, geschrieben am 8.10., gelaufen am 12.10.1943 (Poststempel Erkner) an die Familie Erich Arnold, Dresden, Stempel Spreeau über Erkner, Briefstempel nicht lesbar


    SS-Pz.Gr. Günter Arnold, 5./SS-Pz.Gr.Ausb.u.Ers.Btl. 1, Spreenhagen ü/Erkner bei Bln.


    „Liebe Eltern! Spreeau, 8.10.43


    Heute schreibe ich nun das 4.Mal schon und habe durch die Umstände leider immer noch keine Post von Euch.

    Wir bleiben hier 3 Monate, kommen dann zur weiteren Ausbildung nach Belgien zur SS-HJ-Division, wo wir gleichzeitig als Küstenschutz eingesetzt werden sollen. Innerhalb eines Jahres ist also nicht an Einsatz zu denken (An Urlaub allerdings auch nicht) Behaltet das bitte für Euch!!! (Hervorhebung im Original)

    Hier habe ich mich leidlich eingerichtet. Koffer geht morgen ab, anbei ist der Federhalter in der Hose und Zahnpasta, die ich neben Schuhcrem Euch auch noch mal schicken werde.

    Zigaretten braucht Ihr mir nicht schicken, so viel rauche ich nicht. Ich brauche noch ein oder 2 kleine feste Säckchen für Kleinigkeiten (ein guter Bäcker ist auch im Ort!)

    Über das andere hatten wir uns ja noch zu Hause unterhalten.

    Herzliche Grüße von Eurem Günter“


    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo zusammen,


    als Ergänzung, vllt. mal interessant...


    Herzliche Grüße Roland


    Herbert Grub schrieb: „.... Bei einem Dienstabend der Hitlerjugend wurde uns über die Aufstellung einer Waffen-SS-Division aus der Hitlerjugend berichtet.

    Es sollten Freiwillige des Jahrgangs 1926 sein, die sich dazu melden könnten. Von unserem damaligen Fähnleinführer wurden drei, die dafür in Frage kamen, nach Landau zur Geschäftsstelle des Bann 318 zur weiteren Information geschickt.

    Die Bedingung war, sich für 12 Jahre freiwillig zu melden, die Einheit erhalte eine friedensmäßige Ausbildung. Nach unserer Dienstzeit könnten wir einen Beruf unserer Wahl ergreifen, auf den wir uns schon während der Dienstzeit vorbereiten könnten, wenn wir bei der Musterung zu dieser Einheit für tauglich befunden würden.

    Da ich vor hatte, einmal zur Polizei zu gehen, müsste sich mein Berufswunsch bei der Zugehörigkeit zu dieser Einheit verwirklichen. Wir haben dann alle drei unterschrieben und uns damit freiwillig gemeldet. Wir waren drei Schulkameraden aus unserem Dorf in Wilgartswiesen.

    Bei der Musterung wurde sorgfältig ausgewählt. Von den zehn Mann, mit denen wir zur Untersuchung waren, wurden vier für untauglich befunden. Wir waren mit zwei Mann dabei, der andere wurde wegen einer geringen körperlichen Ungleichmäßigkeit nicht angenommen....das war Anfang 1943


    Vom 1.bis 31.Mai 1942 waren wir noch im WE-Lager in Dörrenbach bei Bad Bergzabern. Am 24.Juni 1943 war ich 17 Jahre alt und am 5.Juli 1943 wurde ich zur Div. „Hitlerjugend“ eingezogen.

    Mein Einberufungsbefehl lautete: Truppenübungsplatz Heidelager Kochenowka bei Debica im Generalgouvernement. Am 3.Juli fuhr ich von zu Hause weg.

    München, Wien, Krakau lagen auf dem Reiseweg. In Krakau traf ich noch einige Kameraden mit dem gleichen Einberufungsbefehl. Wir kamen am 5.Juli auf dem Truppenübungsplatz Heidelager an, wurden aber nach zwei Tagen nach Berlin-Lichterfelde in die LAH-Kaserne weitergeleitet.


    Wir wurden zuerst in einer großen Halle gesammelt und dann, ich glaube im Hermann-Göring-Block, untergebracht und eingekleidet. Unsere Zivilsachen schickten wir von Berlin aus nach Hause.

    Meine Einheit: SS-Panzer-Grenadier-Regiment 26 II. Bataillon 6.Komp. III. Zug

    Erkennungsmarke – 407 B, Blutgruppe A.

    Die Grundausbildung begann schon in Berlin, wo wir nur einige Wochen waren. Von Berlin wurden wir zum Truppenübungsplatz nach Beverloo in Belgien verlegt. Ein großer Truppenübungsplatz, ideal zur Infanterieausbildung und auch für schwere Waffen. Ern markanter Punkt: der Wasserturm und dann die Kleinspurbahn mit der wir zu Übungen weit in das Gelände fuhren.

    Den größten Teil unserer Ausbildung, Bataillons- und Regimentsübungen, Nachtübungen und Übungen im scharfen Schuss, auch mit Unterstützung von Granatwerfern hatten wir in Beverloo. Wir hatten eine gute Ausbildung und waren mit Begeisterung dabei...


    Dann wurden wir nach Frankreich verlegt (Anfang 1944, der Verf.), mit der 6.Komp. waren wir in Garennes untergebracht.

    Von hier kam ich vier Wochen zur Kraftfahrausbildung für Führerschein Kl. 2 und Sonderklasse für Kettenfahrzeuge nach Weimar-Buchenwald

    In den Kasernen außerhalb des Lagers waren wir untergebracht. Die Ausbildung bestand aus theoretischem Unterricht, über Fahrzeuge und Motoren und Fahrunterricht mit dem Lkw. Einmal wurden wir im Unterricht auch über das Lager und die Inhaftierten informiert. Die Fahrprüfung legten wir in Erfurt ab...“


    Den Einsatz in der Normandie erlebte Grub nicht bei der Truppe, da er mit einem Kommando (Uscha. Rothaar, Edgar Pieroth und Rudi Schneider) Fahrzeuge in Chemnitz abholen sollte und sich der Rücktransport bis Ende Juli 1944 verzögerte. Im Raum Evreux entladen, wurden sie einer I-Staffel der Division unterstellt und fuhren Munition usw. Dabei wurde Grub versprengt und machte den Rückzug nach Westen dann aus dem Raum Mantes bei der Flakabteilung 651 unter Hauptmann Michaelis mit, über Hazebrouck nach Breskes in Holland, über die Westerschelde nach Vlissingen.

    (Herbert Grub, Erlebnisse bei der 12.SS-Panzerdivision „Hitlerjugend“)

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Vielen Dank, Roland!

    Wo hast du das gefunden, wenn ich fragen darf?

    Viele Grüße, Oliver.

    Suche alles über die 12. SS-Panzerdivision "Hitlerjugend".

  • Halo Oliver,


    "gefunden" habe ich das in einem Sammelband, den Uwe/schwarzermai mal zusammengestellt hatte und den ich "geerbt" habe,

    das Original dürfte aus "Der Freiwillige" stammen, leider war nicht mehr zu ersehen, aus welchem...

    Da meine Exemplare seit Jahren "außer Haus" sind (Hallo Jürgen, solltest Du das hier lesen, es wäre so langsam an der Zeit...) kann ich leider nichts genaueres sagen....

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo Roland,

    Und noch mal vielen Dank, diesmal für die schnelle Erläuterung!

    Falls du, oder jemand anderes, später noch mal drüber stolperst, würde mich interessieren welche Ausgabe des Freiwilligen dies ist.

    Gruß, Oliver.

    Suche alles über die 12. SS-Panzerdivision "Hitlerjugend".