Dumme Frage zur Leibstandarte

  • Hatten diese SS-Einheiten eigentlich irgendwas mit Hitlers Bewachug zu tun? Wenn nicht, wer hat das gemacht? Habe da gerade einen Roman gelesen, in dem behauptet wird, Leibstandarte hätte auch Bunker bewacht, in dem Fall noch lauter extrem junge Wehrpflchtige, das kommt mir irgendwie spanisch vor. Aber nahja, vielleicht eben nur ein Roman...

  • Die "Leibstandarte" entwickelte sich aus einer Einheit, die ursprünglich nur Hitler zu bewachen hatte (in den 30-er Jahren). Später wurde die Einheit vergrößert, bewachte aber trotzdem weiter Regierungsgebäude und natürlich auch Hitlers Befehlsstände. Im Rahmen des Krieges fielen der Leibstandarte auch diverse Kampfaufgaben zu. Weitere Infos findest Du hier:

    http://de.wikipedia.org/wiki/1._SS-Pan…SS_Adolf_Hitler

    So long, Tom

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  • Im Dritten Reich war jeder Mann wehrpflichtig. Grundsätzlich waren die Einheiten der SS aber Freiwilligenverbände und blieben es auch. Gegen Ende des Krieges wurde dann mit verschiedenen Tricks gearbeitet, um das Rekrutierungssoll zu erfüllen. Kriegsfreiwillige Hitlerjungen wurden z.B. mit falschen Versprechungen verpflichtet ect. Allerdings ist eine Einheit wie die Leibstandarte eher eine Eliteeinheit und es war für damalige Verhältnisse eine ungeheure Ehre dort auch nur Soldat zu sein. Die Auslese war, gerade in den Anfangsjahren, extrem hart. Gegen Ende des Krieges hat auch die SS genommen was laufen konnte. Rassische "Idealbilder" galten nicht mehr. Ausserdem hatten es viele Deutsche auch nicht wirklich eilig mit der Waffen SS an die Front zu kommen. Die Verbände waren dafür berühmt, selbst in ausweglosen Situationen die Stellung zu halten und hatten immer hohe Verluste an Menschen und Material. Ausserdem wurden Gefangene SS Leute an der russischen Front nicht selten einfach erschossen.

    So long, Tom

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  • Quote

    Original von T.Koll
    Gegen Ende des Krieges wurde dann mit verschiedenen Tricks gearbeitet, um das Rekrutierungssoll zu erfüllen. Kriegsfreiwillige Hitlerjungen wurden z.B. mit falschen Versprechungen verpflichtet ect.

    So long, Tom

    Hallo Tom,
    wo hast Du den Quatsch mit den Trick's und den Versprechen gelesen? Die Quelle würde mich interessieren.

    Gruß
    Erich

  • Hallo,

    mein Mitbewohner (damals 17) war auch bei der W-SS, allerdings auch nicht freiwillig.
    Sein Wunsch war Luftwaffe, seine Einheit bei der Einberufung wurde vom Diensthabenden / Führer
    (müsste ihn nochmal genau fragen, wenn Interesse besteht, wer genau gemeldet hat)
    freiwillig geschlossen zur SS gemeldet.
    So war er Herbst 44 bei der SS


    Landser

  • Quote

    Original von T.Koll
    Ausserdem wurden Gefangene SS Leute an der russischen Front nicht selten einfach erschossen.

    Nicht nur an der Ostfront, die US-Streitkraäfte waren da auch nicht zimperlich. Quelle kann ich gerne nachreichen (da gerade nicht zur Hand).

    Im Übrigen: Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten!
    Gruß

    Gruß Bernd S.
    Nicht der Glanz des Erfolges, sondern die Lauterkeit des Strebens entscheidet über den Wert des Menschen.
    (GenO Erich Hoepner)

    Edited once, last by Bernd S. (April 2, 2008 at 8:40 PM).

  • Quote

    Original von veteran43

    Hallo Tom,
    wo hast Du den Quatsch mit den Trick's und den Versprechen gelesen? Die Quelle würde mich interessieren.

    Gruß
    Erich

    Guten Abend,

    festzuhalten ist das die Werbung Freiwilliger von der Waffen-SS mit unterstützung der Partei und der Hj teilw. mit nicht sauberen Methoden durchgeführt wurde.

    Davon zeugen zahlreiche Beschwerden die an das OKW von Eltern oder Wehrmachtsersatzdienststellen gingen. In diesen ging es darum das Freiwilligenmeldungen für die Waffen-SS unter Zwang oder falschen Voraussetzungen zustande gekommen waren.

    Kennzeichnend dafür ist ein Erlaß des OKW vom (15. Juni 1943- Az. 12 i 10 AHA/Ag/E (Ia) Nr. 11 144/43-[BA-ZNS S 14])

    wesentl. Elemente die darauf hinweisen gebe ich kurz wieder:

    "Die Freigabe und die Einberufung zur Waffen SS müssen durch die Wehrersatzdienststellen erfolgen. Wenn diese begründete Bedenken haben, einen Freiwilligen freizugeben oder einen schon freigegebenen Freiwilligen einzuberufen,....

    Noch deutlicher weiter im Text: "Freiwillige die aus eigenem Entschluß beim Wehrbezirkskommando erscheinen und angeben, das sie als Freiw. zum Heer, der Kriegsmarine oder Luftwafe wollten, und das eine gegebene Unterschrift unter Zwang oder falschen Voraussetzungen erfolgt sei können ebenfalls nach Fühlungnahme mit der zuständigen SS- Ergänzungsstelle zu dem gewünschten Wehrmachtteil oder Truppenteil einberufen werden.
    ...

    Anm. Hier wurde also eine Regelung getroffen für Freiwillige die unter Zwang unterschrieben haben und zum Heer, KM oder LW wollen.

    Eine andere Passage mit vorbeugenden Charakter:

    :"Die Hitlerjugend muß dazu erzogen werden, das sie selbst den Mut aufbring, keine Unterschrift zu leisten, die nicht ihren Wünschen entsprechen."

    Mit der Zusammenlegung der Annahmestellen für den Führernachwuchs des Heeres mit den Ergänzungsstellen der Waffen-SS Dez. 1944 verlor die Wehrmacht ihre Einflußnahme auf die Nachwuchsgewinnung.

    MfG
    Andreas

    Immer auf der Suche nach Daten, Bildern und Material über die 32. Infanterie Division, sowie über Straf,- und Bewährungseinheiten.

    Edited 2 times, last by 32. Infanterie Division (April 2, 2008 at 10:36 PM).

  • Hallo Andreas,

    ich wollte wissen wie die Tricks und Versprechungen ausgesehen haben von denen Tom gesprochen hat. Das war mit zu pauschal deshalb meine Frage nach der Quelle.
    Aber Du hast recht mit dem, was Du geschrieben hast, von der Möglichkeit gegen zwangsweise geleisteten Unterschriften vorzugehen.
    Gruß
    Erich

  • Hallo Erich,

    ja ich habe nicht für Tom geschrieben- aber ein ähnliches Themenfeld abgeleuchtet wodurch man einen kleinen Einblick bekommt.

    Möglicherweiße lag das Problem evt. damals auch darin das es schwer war ein vorgegebenes Soll an Einzuberufene zu erfüllen.

    Deine Frage an Tom steht

    Beste Grüße
    Andreas

    Immer auf der Suche nach Daten, Bildern und Material über die 32. Infanterie Division, sowie über Straf,- und Bewährungseinheiten.

  • Hallo!

    Nur ein kleinen Kommentar: bin nicht so 100% sicher das gefangenen SS-Männer grundsätzlich schlimmer als andre angehörige der WH behandelt wurden.

    Sehr viele, z.B amerikaner dachten das die Siegrunen "44" bedeuteten. Es ist keine Heimlichkeit das viele gefangenen an der Stelle abgeschossen wurden, SS oder nicht.


    Weiter kann ich dieses sagen, aber es hat nur mit Norwegen zu tun:

    Am anfang war die Partei, Nasjonal Samling, die "NSDAP" in Norwegen war, sehr intensiv in die versuche Freiwillige zu mustern. Deshalb kamen sehr viele im Anfang 1941 von den Hird (die norw. SA) oder Germanske SS Norge (Allgemeine SS). Später war die NSUF (norwegische "HJ" besonders aktiv. Ab 43 war die NS-Partei nicht mer so begeistert, aber die Werbung zur SS wurden anstatt von Freiwilligen-Veteranen selber besorgt.

    Dieses hat aber wenig mit der LSSAH zu tun, wollte es nur sagen.

    Grüsse,
    Björn

  • Quote

    Original von pete
    Hatten diese SS-Einheiten eigentlich irgendwas mit Hitlers Bewachung zu tun? Wenn nicht, wer hat das gemacht? ...

    Hallo pete,

    ganz grob gesagt hatte die LSSAH ab '39 nichts mehr mit der Bewachung Hitler's zu tun.
    Die LSSAH stellte die Wachkompanie für den Obersalzberg, die Reichskanzlei, vor dem Arbeiszimmer des Führer's und noch einige andere Wachen.
    Diese Wachen waren aber in dem Sinne nicht für den Schutz des Führer's zuständig, eher etwas für's Auge, also zum präsentieren etc. ...

    Für den eigentlichen Schutz Hitler's waren von Anfang an das SS-Begleitkommando (SS-Führer-Begleitkommando) und zusätzlich der RSD (Reichssicherheitsdienst) zuständig.

    Solltest Du weitere Info's benötigen ... meld Dich !

    Gruß Tom

  • @Veteran43
    Gelesen habe ich das nicht, sondern gesehen. Ich bin ein kleiner Dokugucker ;) Es gab diverse Dokus über die letzten Züge des 3. Reiches und dort wurde auch mehrmals von Augenzeugen die Praxis beschrieben, die in den letzten Monaten wohl eher die Regel als die Ausnahme war. Das lief dann wie folgt ab:

    Ganze Gruppen der HJ traten auf einmal freiwillig der Truppe bei. Die Freiwilligen mussten dazu eine Verpflichtungserklärung des jeweiligen Truppenteils unterschreiben in dem sie kämpfen wollten. Meist hatten die Rekrutierungsbüros dafür Formulare von allen möglichen Truppenteilen (Heer, Marine, Luwa, WaffenSS). Es wurde aber dann mit den Formularen gearbeitet, wo halt aktuell der meiste Bedarf an Leuten herrschte. Wurde z.B. ein Junge darauf aufmerksam und wollte nicht z.B. zur SS, dann hat man mit einem (!) Bleistift "SS" durchgestrichen und "Heer" drüber geschrieben. Später wurde das dann wieder ausradiert und die Leute wurden auf die eigentlichen Truppenteile verteilt.

    Das wurde von diversen Personen so erzählt, da viele sich auf einmal da befanden, wo sie nie hinwollten. Grade bei der Waffen SS soll das in den letzten Monaten oft vorgekommen sein, weil nur die Wenigsten wirklich zu diesen Truppen wollten. Man(n) möge mich eines Besseren belehren, aber ich war ja auch nicht dabei.

    So long, Tom

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  • Quote

    Original von Björn aus Norwegen
    Hallo!

    Nur ein kleinen Kommentar: bin nicht so 100% sicher das gefangenen SS-Männer grundsätzlich schlimmer als andre angehörige der WH behandelt wurden.

    Sehr viele, z.B amerikaner dachten das die Siegrunen "44" bedeuteten. Es ist keine Heimlichkeit das viele gefangenen an der Stelle abgeschossen wurden, SS oder nicht. (...)

    Das ist hauptsächlich an der Ostfront so passiert. Die Russen waren, verständlicherweise, auf die SS nicht gut zu sprechen und einem gefangenen SS-Mann erging es schlimm, wenn er nicht wirklich auf der Stelle erschossen wurde. Dieser Praxis vielen auch ab und zu mal Panzersoldaten zum Opfer, da diese wegen der Uniformen (schwarz, mit Totenkopf am Kragen) versehentlich für die SS gehalten wurden, obwohl die Uniformen aus einem ganz anderen Grund so aussahen wie sie nun mal aussahen.

    So long, Tom

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    Original von T.Koll
    @Veteran43
    Gelesen habe ich das nicht, sondern gesehen. Ich bin ein kleiner Dokugucker ;) Es gab diverse Dokus über die letzten Züge des 3. Reiches und dort wurde auch mehrmals von Augenzeugen die Praxis beschrieben, die in den letzten Monaten wohl eher die Regel als die Ausnahme war.

    So long, Tom

    Hallo Tom,
    ich möchte auch mal gerne ein kleiner Dokugucker sein. Kannst Du mir Deine Dokus (Quellen) nennen. Voraus vielen Dank.
    Gruß
    Erich

  • Quote

    Original von T.Koll
    Das wurde von diversen Personen so erzählt, da viele sich auf einmal da befanden, wo sie nie hinwollten. Grade bei der Waffen SS soll das in den letzten Monaten oft vorgekommen sein, weil nur die Wenigsten wirklich zu diesen Truppen wollten. Man(n) möge mich eines Besseren belehren, aber ich war ja auch nicht dabei.

    So long, Tom


    Das waren jetzt aber keine Knopp Dokus mit seinen fingierten Interviewpartnern oder?

    Patrick

    Pedites Pugnas Decernent

  • Quote

    Original von Patrick


    Das waren jetzt aber keine Knopp Dokus mit seinen fingierten Interviewpartnern oder?

    Patrick

    Und wenn? Ich habe ja schon geschrieben das Unterschriften teilw. unter Zwang oder falschen Voraussetzungen erfolgt sind- was das OKW schon 1943 Anlaß gab darauf zu reagieren.

    Die geschilderte Vorgehensweise von T.Koll am Ende des Krieges ist doch mit dieser Kenntnis mmn. zumindest vorstellbar und entspricht eine Werbung unter falschen Voraussetzungen

    So ist festzustellen das auch nach dem Erlaß vom OKW die Werbemethoden der Waffen-SS zu beanstanden waren. Dieses da nach Aufassung des OKW jeder frei entscheiden sollte in welchem Wehrmachtteil (bzw. Waffen-SS) er dienen wollte was aber scheinbar teilw. nicht Praxis war. Wie es dann nach Dez. 1944 war weiß ich nicht- jedoch könnte man schlussfolgern das nachdem die Wehrmacht ihren Einfluss auf die Nachwuchsgewinnung verlor es nicht besser wurde. MfG Andreas

    Immer auf der Suche nach Daten, Bildern und Material über die 32. Infanterie Division, sowie über Straf,- und Bewährungseinheiten.

  • Quote

    Original von veteran43

    Hallo Tom,
    ich möchte auch mal gerne ein kleiner Dokugucker sein. Kannst Du mir Deine Dokus (Quellen) nennen. Voraus vielen Dank.
    Gruß
    Erich

    Hallo Erich,

    zu meiner Schande kann ich Dir jetzt nicht sagen, welche Doku genau es war. Wie Du sicherlich weisst, gibt es da einige. Da ich nicht nur deutsches TV sehe, sondern durchaus auch Sendungen aus den Staaten potentiert sich das erheblich. Genau kann ich Dir's nicht sagen, aber wenn Du fleissig Phoenix und EinsFestival guckst, stolperst Du bestimmt auch drüber.

    So long, Tom

    Suche alles zur 298. Inf. Div. - IR/GD 527! Für Farbe im Topic! Freiheit für Bilder in der Signatur :P

  • Quote

    Original von Patrick


    Das waren jetzt aber keine Knopp Dokus mit seinen fingierten Interviewpartnern oder?

    Patrick

    Bah, wer hat denn hier die "Spezialisten" von der Leine gelassen? Ich denke hier ist weniger subjektive Stimmungsmache, als viel mehr echtes Wissen gefragt. Knopp-bashing ist sowas von dumm und kleinlich, dass es echt keine Spaß mehr macht, noch mehr davon hier zu lesen. Wenn Du nichts substantielles beizutragen hast, halt Dich bitte zurück. Du ersparst uns allen damit viel Gelächter.

    So long, Tom

    Suche alles zur 298. Inf. Div. - IR/GD 527! Für Farbe im Topic! Freiheit für Bilder in der Signatur :P