Aschaffenburger Polizeieinheiten

  • Hallo Miteinander,

    habe ein paar Info zu Polizeieinheiten Aschaffenburg gefunden, die ich euch mitteilen möchte.

    Nach 1920 (genaues Datum liegt nicht vor) zogen zwei Hundertschaften der Bayrischen Landespolizei in die Jägerkaserne in Aschaffenburg ein.
    Diese zwei Hundertschaften blieben bis 1933 in dieser Kaserne.
    Die 1. Hundertschaft unterstand Hauptmann Schmitt.
    Die 2. Hundertschaft unterstand Major Josef freiherr Gorup von Besanez.

    Hauptmann Schmitt wurde später von Leutnant Schwarzmüller abgelöst, dieser ist aus den Mannschaftsstand hervorgegangen und brachte es bis zum Oberstleutnant.

    Im August 1934 kam eine Abteilung der Bayrischen Landespolizei mit Abteilungsstab, Nachrichtenzug und Hundertschaften aus Regensburg nach Aschaffenburg.
    Kommandeur Oberstleutnant der Landespolizei Gullmann.

    Die 9.Polizei-Hundertschaft:
    Hauptmann Raucheisen (War bei der Erstürmung der Maginotlinie Bataillonskommandeur)
    10. Polizei-Hundertschaft:
    Oberleutnant Fritz Voll
    11.Polizei-Hundertschaft:
    Major Vogel
    12.MG-Hundertschaft:
    Hauptmann Schaumberger
    13.Minenwerfer-Hundertschaft:
    Hauptmann Baumeister

    Diese Landespolizeiabteilung wurde ein Jahr später als II./I.R. 87 in die Wehrmacht eingegliedert. Beim weiteren Ausbau der Wehrmacht als Stamm des I.R. 111 mit Standort Baden-Baden-Oos.

    Mehr habe ich leider nicht.


    Grüße Matthias
    Quelle:A'burg im zweiten Weltkrieg, A. Stadtmüller

  • Quote

    Original von Matthias Köhler
    ...Kommandeur Oberstleutnant der Landespolizei Gullmann...


    Hallo zusammen,

    bin heute zufällig wieder auf dieses Thema gestoßen  8)

    bei dem genannten Obersten der Landespolizei Gullmann handelt es sich um Otto Gullmann,

    geb. 7.11.1887 Ingolstadt, Wohnort 1957 Oberalting,
    7.7.1907 Eintritt in die Armee als Fähnrich (vorher Kadett),
    23.2.1910 Leutnant im bayrischen 9.Fa.R. 23 m. Patent v. 26.5.1909
    7.11.1919 Abschied und Übertritt zur Polizei,
    1.9.1934 Polizei-Oberstleutnant,
    1.10.1935 Polizei-Oberst,
    15.10.1935 Übernahme ins Heer,
    1.2.1937 Kommandant von Münster, dies laut Heereseinteilung 1939 noch am 3.1.1939,
    1.6.1939 char. als Gen.Maj.,
    1.9.1939 Inf.Ers.Rgt. 16,
    1.2.1940 OFK 520,,
    1.2.1941 Generalmajor,
    4.4.1942 Korück 582 bis 8.11.1943
    1.1.1943 Generalleutnant,
    11.3.44 Vertreter OFK 395 u. stellv. Kdr. Korpsgruppe Saloniki,
    1.6.1944 Deutscher General in Albanien bis 20.10.44,
    10.1.1945 kdt. als Gen. z.b.V. VII.A.K. (stellv.), so in Keilig, Generale des Heeres, S. 118

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo zusammen,


    bei dem Führer der 9.Hundertschaft, Hauptmann Raucheisen, dürfte es sich um den späteren Ritterkreuzträger, Major Franz-Xaver Raucheisen gehandelt haben... ?(

    Anbei einige Fundstücke (WWW vor einiger Zeit...)


    Vielleicht mal interessant...


    Herzliche Grüße Roland

  • Hallo,
    ich bin über die Suchfunktion in diesem alten Thema gelandet.
    Mein Themengebiet ist das bayerische Militär und die bayerischen Auszeichnungen bis 1918 und hier die Tapferkeitsmedaille im Besonderen.
    Franz-Xaver Raucheisen war zum Kriegsende 1918 Offiziers-Stellvertreter und wurde in der Reichswehr zum Leutnant befördert.
    Die goldene Tapferkeitsmedaille hat er als Unteroffizier im 10. bay. IR bei Verdun verliehen bekommen.
    Auf seiner Sterbekarte ist der Dienstgrad Major, Stab II IR 131
    Er ist am 11.1.1941 infolge einer stumpfen Bauchverletzung im Lazarett Rochefort gestorben.
    Ursprünglich war er Landwirt aus Baar / Ingolstadt, hat dann aber wohl Karriere in der Polizei bzw. Armee gemacht.
    Gruß ANdreas

  • Hallo,

    im Bundesarchiv ist der Major Raucheisen ebenfalls mehrfach verzeichnet, dort wird als Vorname die Kombination Xaver Franz und Franz Xaver genannt; nachfolgend die Bestandseinträge und die Daten zur Grablage vom Volksbund. Zu seinem Unfalltod und der Beisetzung war noch ein PK-Bericht zu finden, aus dem auch weitere persönliche Daten hervorgehen.

    Quelle: Bundesarchiv/Invenio, Gräberdatenbank Volksbund u. Salzburger Volksblatt, Folge 18 vom 22.Januar 1941, Seite 2

    Gruß, J.H.

    R 1501/213083

    Raucheisen, Franz Xaver

    Bestandsbezeichnung: Reichsministerium des Innern

    Unterlagenart: Sachakte

    Alte Signatur: VBS 305 / 8180002290

    Benutzungsort: Berlin-Lichterfelde

    PERS 6/6475

    Raucheisen, Xaver Franz

    Bestandsbezeichnung: Personalunterlagen von Angehörigen der Reichswehr und Wehrmacht

    Geburtsdatum: 17.10.1889

    Sterbedatum: 11.1.1941

    Amtsbezeichnung/Dienstgrad: Major

    Dienststelle: Heer

    Unterlagenart: Personalakte

    Alte Signatur: 62912

    Benutzungsort: Freiburg

    Name: Raucheisen

    Vorname: Franz

    Dienstgrad: Major

    Geburtsdatum: 17.10.1889

    Geburtsort: Baar

    Todes-/Vermisstendatum: 11.01.1941

    Todes-/Vermisstenort: Rochefort

    Franz Raucheisen ruht auf der Kriegsgräberstätte in Berneuil. Endgrablage: Block 5 Reihe 24 Grab 860

    Edit: Weiteren PK-Bericht zur Verleihung des Ritterkreuzes an den Major Raucheisen eingefügt.

    Quelle: Salzburger Volksblatt, Folge 208 vom 4.September 1940, Seite 2