SS- und Waffen-Unterführerschule Lauenburg Kampfgruppe Scheider

  • Hallo zusammen,
    ich habe mich in den letzten Tagen ein wenig mit der SS-Kampfgruppe Scheider der Unterführerschule Lauenburg/ Pommern beschäftigt. Leider liegen zu diesem Einsatz im Februar und März 1945 nur wenige Angaben vor, so dass ich auf „begleitende“ Angaben über Nachbarverbände angewiesen war.
    Ich bin zwar noch nicht komplett „fertig“, aber ich wollte schon mal den ersten Teil hier einstellen.
    Fehler sind dabei nicht zu vermeiden gewesen, über Hinweise und Korrekturen würde ich mich freuen!

    Ausarbeitung Einsatz der (2.) Kampfgruppe der SS-Unterführerschule Lauenburg Februar bis März 1945

    Die in Lauenburg/ Pommern liegende SS-Unterführerschule war im Wehrkreis II Stettin untergebracht.
    Die Alarmierung der Ersatz- und Ausbildungs- bzw. Schuleinheiten des Heeres dieses Wehrkreises erfolgte am 20.1.1945.
    General der Infanterie Kienitz, der damalige Kommandierende General des stellvertretenden Generalkommandos II. Armeekorps und Befehlshaber im Wehkreis II, schrieb zum „Gneisenau-Aufruf“: „ … Am 20.Januar gegen 18 Uhr verlor ich die Geduld. Ich rief das Oberkommando des Ersatzheeres an und forderte dringend die Ausgabe des Befehls … Jetzt dauerte es kaum eine halbe Stunde, bis der Befehl „Gneisenau“ einging, aber er war auf das Heer beschränkt. …“ (Helmut Lindenblatt, Pommern 1945, Rautenberg Verlag, Leer, 1984, S. 27 Anm. 20: Werner Kienitz, Der Wehrkreis II vor dem Zusammenbruch des Reiches, Hamburg 1955, unveröffentlicht, BA Koblenz, OD 2-149-33, hier S. 27)

    Nach bisher unbestätigten Angaben (Manuskript Wolfgang Vopersal, UFS Lauenburg, unpaginiert, ohne Datum, in Kopie aus BA-MA N 756) soll die Unterführerschule unter der Führung des SS-Oberführers Hans Scheider aber kurz nach dem 20.1.1945 ebenfalls alarmiert worden sein, anschließend bezogen die Kompanien Verteidigungsstellungen rund m Lauenburg (wo, keine Details bekannt)

    Erst am 24.1.1945 stellte die Unterführerschule aus der 7. und 8.Kompanie, die beide jeweils durch einen Zug mit estnischen Unterführeranwärtern verstärkt worden waren, die nach ihrem Führer, SS-Hauptsturmführer Karl Reinel, benannte „Kampfgruppe Reinel“ auf, die noch am Nachmittag des 24.1.1945 über Bütow und Konitz in den Raum Fordon an der Weichsel zum Einsatz kam.

    Es liegen keine Angaben darüber vor, ob zu diesem Zeitpunkt die Ausbildung in den verbliebenen Kompanien fortgesetzt wurde und diese, in ihren Verteidigungsstellungen liegend, nur auf weitere Befehle warteten.

    SS-Oberführer Scheider traf anscheinend alle Vorkehrungen für einen sofortigen Einsatz der Schule.
    Den Zivilisten wurden genaue Instruktionen erteilt, wie sie sich bei und nach der Alarmierung der Schule verhalten sollten.
    Inzwischen hatten auch einige der SS-Helferinnen ihre Versetzungsorder nach Berlin erhalten. SS-Ostuf. Stegemann fuhr sie noch zum Bahnhof Belgard.

    Die Alarmierung der Schule erfolgte dann anscheinend am 2.2.1945, andere Angaben sprechen erst von dem 5.2.1945!

    02.02.1945 (?) oder 05.02.1945
    Der schnelle Vormarsch der Roten Armee zwang zur Unterbrechung der Ausbildung; die Schule, überwiegend aus Deutschen bestehend, wird am 2.2.1945, in eine Kampfgruppe umgegliedert, nach Südwesten zwischen Deutsch-Krone und Falkenburg an die Front geschickt. Sie unterstand dort der Einsatz-Division „Bärwalde“ im Verband des Korps „von Tettau“. (siehe auch DF 4/95, Schulze-Kossens – Militärischer Führernachwuchs, Klietmann – Die Waffen-SS)

    Am 2.2. 1945 (DF 4/1995, Walter Valtin, Das Schicksal der Unterführerschule Lauenburg) nach anderen, ebenfalls bisher unbestätigten Angaben erst am 5.2.1945) wurde die SS-Unterführerschule zum Kampfeinsatz aufgerufen.
    Es ist bisher nicht bekannt, ob diese Alarmierung durch das SS-Führungshauptamt oder die HGr. Weichsel erfolgte?

    In kürzester Zeit war die Marschbereitschaft der Kompanien hergestellt.
    Die Kampfgruppe „Lauenburg” gliederte sich nach vorliegenden Angaben in:
    Kampfgruppenstab SS-Oberführer Scheider
    Adjutant: SS-Hstuf. Pinter (?), dann SS-Ostuf. Stegemann (?)
    Verwaltungs- Fhr.: SS-Ustuf. Willy Eggens

    1.Kp.: SS-Ostuf. Toni Werner
    2.Kp.:
    3.Kp.: SS-Ostuf. Henner Bode
    4.Kp.
    5.Kp.
    6.Kp.: SS-Ostuf. Ulli Braden

    Weitere Angaben zur Stellenbesetzung liegen nicht vor! An Führern werden bei dieser Kampfgruppe noch genannt: die SS-Untersturmführer Woite, Urban (Zugführer in 6.Kp.?),

    Eine Ausbildungskompanie, deren Führung ausnahmslos aus Deutschen bestand, setzte sich aus ungefähr 140 Esten zusammen.
    Von diesen waren zwei Züge mit der 7. und 8.Kompanie der SS-KGr. Reinel/ Pahnke in den Einsatz gegangen.
    Vermutlich wurde auch die Rest-Kompanie auf die Einsatzkompanien der Schule aufgeteilt?!
    (s. a. Walter Valtin. DF 4/1995)

    Lehmann, vermutlich damaliger Angehöriger der 6.Kp. (?) berichtete: “… Kp.Chef 6.Kp. SS-Ostuf. Braden, Zugführer Oscha. Rust.
    SS-Ustuf. Urban führte eine Kampfgruppe, welche nur aus Unterführer bestand, hauptsächlich Angehörige der 6.Kp…”. (BA-MA N 756, undatierte Angabe nach dem Krieg)

    Zur Unterscheidung zu der SS-Kampfgruppe „Reinel“, später „Pahnke“ möchte ich die ab Februar1945 eingesetzte Alarmeinheit der Schule als „Kampfgruppe Scheider“ bezeichnen! Eine offizielle Bezeichnung ist mir nicht bekannt, laut Feldpostnummernverzeichnis lautete sie aber wohl „SS-Kampfgruppe Lauenburg“?

    Die Kampfgruppe der Schule soll die Feldpostnummer 43 223 geführt haben (Belegung (25.11.1944-8.5.1945) 21.3.1945 SS-Kampfgruppe Lauenburg). Nur ist leider nicht bekannt, w e l c h e der beiden Kampfgruppen der Schule, die zu dieser Zeit im Einsatz waren, diese Nummer geführt haben soll:
    a) die Kampfgruppe Reinel
    b) die Kampfgruppe Unterführerschule Lauenburg/ Scheider

    Die im April 1945 noch alarmierte und eingesetzte Kampfgruppe der Unterführerschule soll dagegen die Feldpostnummer 56745 (25.11.1944-8.5.1945) 29.4.1945 SS-Waffen-Unterführer-Schule)´geführt haben!?

    Bereits in der Nacht zum 3.2. 1945 (BA-MA N 756 Mitteilung Frau Scheider; nach anderen, bisher ebenfalls nicht zu bestätigenden Angaben erst am 6.2.1945) rückte die Schule behelfsmäßig verlastet aus
    Dabei wird die Stärke der Kampfgruppe Scheider mit „etwa 3000 Mann“ angegeben!

    Bei etwa 6 Kompanien wird die Stärke der Schule keine 3 000 Mann betragen haben. Vermutlich, wenn man etwa 150 – 190 pro Kompanie annimmt, kommen etwa 900 – 1100 Mann zusammen. (der Verfasser, 16.12.2009)

    Es hieß, die Schule solle im Raum Konitz eingesetzt werden. (BA-MA N 756 W. Vopersal)

    Anscheinend war die Kampfgruppe zunächst für das XVI.SS-AK, SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Demelhuber, vorgesehen, trat dann aber wohl zum X.SS-AK, SS-Obergruppenführer und General der Polizei von dem Bach, welches zu diesem Zeitpunkt in Märkisch-Friedland lag. (13.12.2009)

    Es ist an Hand der mir vorliegenden Quellen (u. a. Lagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht, s. a. Percy E. Schramm, Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht, 1944- 1945, Teilband 2) weder ersichtlich, wer die Alarmierung der Kampfgruppe Scheider initiierte und woher die Entscheidung über den Einsatzraum stammte.

    Anscheinend erfolgte der Einsatz der Kampfgruppe Scheider im Rahmen von übergeordneten Heeres-Kampfgruppen, denn über die Führung durch SS-Oberführer Scheider ist in den bisher vorliegenden Quellen kein Hinweis zu finden! (16.12.2009)

    03.02.1945 (?) 06.02.1945
    Nachdem immer noch unklar ist, an welchem Tag die Alarmierung erfolgte, ist auch der genau Einsatzbeginn nicht bekannt. Fakt ist, dass die Kampfgruppe der SS-Waffen-Unterführerschule bereits am nächsten Tag nach der Alarmierung abrückte, also am 3. oder 6.2.1945, und anscheinend für einen Einsatz im Raum Konitz vorgesehen war.

    Auf ihrem Marsch nach Konitz wurde die Schule wohl über Bütow nach Süden in Marsch gesetzt. Auch hier ist wiederum nicht bekannt, woher die Entscheidung über die Änderung des Einsatzraumes stammte.
    Fest steht nur, dass die Kampfgruppe nicht im Raum Konitz, sondern im Raum Tempelburg – Truppenübungsplatz Groß Born zum Einsatz kam!

    Vermutlich hatte die Entwicklung der Kämpfe im Raum Schievelbein – Deutsch Krone - Märkisch Friedland dazu beigetragen. (s. a. Lindenblatt, Pommern 1945, S.

    Dieser lag im Bereich des X. SS-Armee-Korps des SS-Oberführers und Generals der Waffen-SS von dem Bach, der am 3.2.1945 seinen Gefechtsstand in Giessen bei Kallies hatte, an dessen Abschnitt schloss sich nach Osten (also links) die ab dem 4. oder 5.2.1945 eingeschobene sogenannte „Korpsgruppe von Tettau“ an, die nun die Front zwischen dem X. SS-AK und dem XVI.SS-AK übernahm.

    Es liegen bisher leider nur bruchstückhafte Angaben zum Einsatz der Kampfgruppe Scheider vor. In einem Bericht (Walter Valtin, DF 4/1995) heißt es, die Schule sei am 2.Februar „nach Westen – zwischen Deutsch Krone und Falkenburg – an die Front geschickt“ worden.

    Lehmann, Angehöriger der 6./USL berichtete: „ …. Die Schule kam Ende Januar 1945 (Anfang Februar, der Verfasser) zum Einsatz östlich Tempelburg. Kommandeur der Schule war Oberführer Scheider.
    Wir lagen in der Stellung bis Mitte oder Ende Februar 1945. ...” (Lehmann, undatiert, aus BA-MA N 756)

    Weitere Angaben bestätigen den Einsatzraum: „ …Die Schule kam aber nur bis … (Lücke im Original-Manuskript W. Vopersal, BA-MA N 756), dann wurde sie umgeleitet und in den Raum Machlin vorgeführt, da der Russe bis hier vorgedrungen war. In Machlin bezog SS-Oberführer Scheider in der Dorfschule seinen Kampfgruppengefechtstand. …“ (BA-MA N 756)
    Die Kampfgruppe soll behelfsmäßig verlastet worden sein, befand sich also im mot.- Transport auf dem Weg zur Front. Wenn man den 3.2.1945 als Tag des Abtransportes von Lauenburg nimmt und eine motorisierte Verladung voraussetzt, sind zwei Tage bis zur damaligen Frontlinie wohl nicht zu knapp bemessen. Dann wäre der erste Einsatztag am 4. oder 5.2.1945 gewesen. Setzt man den 6.2.1945 als Tag des Abmarsches fest, wäre der erste Einsatztag wohl dann der 7. oder 8.2.1945!!!

    Zur Frontlage im Raum „östlich Tempelburg“ bzw. Machlin, „ … da der Russe bis hier vorgedrungen war“, für den Zeitraum Anfang Februar 1945 folgt hier ein kurzer Abriss.

    Als sich Anfang Februar 1945 der Schwerpunkt der Kämpfe in Hinterpommern nach Bahn, Pyritz und Arnswalde verlagerte, klang nach dem gescheiterten russischen Durchbruchsversuch bei Harmelsdorf, Strahlenberg und Stibbe die Gefechtstätigkeit beiderseits Deutsch Krone vorübergehend völlig ab.

    Am 14.1.1945 waren auf dem Truppenübungsplatz Groß-Born aus der Artillerieschule II, Generalleutnant Raithel, der Stamm für die Einsatz-Division „Bärwalde“, aus der „Schule für Fahnenjunker der Artillerie“ fünf Fähnrich-Regimenter gebildet worden, davon drei für den sofortigen Einsatz innerhalb der Division „Deutsch-Krone“ unter Oberst Dr. Ernst.
    (Lindenblatt, Pommern, S. 27)
    Die Fähnrich-Regimenter wurden nach Erhalt des „Gneisenau“- Befehls am Samstag, den 20. 1.1945, zunächst für 30 Stunden in den Lagern Linde und Westfalenhof auf dem Tr.Üb.Pl. Groß-Born in Bereitschaft gelegt. (Lindenblatt, Pommern, S. 30) Von einer sofortigen „Bildung“ der Einsatz-Divisionen als geschlossener Verband kann also nicht gesprochen werden! Die Regimenter bestanden aus Bataillonen zu je drei Kompanien, ohne schwere Waffen.

    Am Montag, den 22.1.1945, wurden ab 3.00 Uhr morgens Einsatzbefehle an die Regimenter ausgegeben.
    Hauptmann Bruhns rückte als erster aus. Er sollte mit der 1.Kompanie, Fähnrich-Regiment 5, die mit Fahrrädern ausgestattet war und als Aufklärungskompanie galt, die Küddow- Linie (Teil der „Blücher“- Stellung) beiderseits Flederborn besetzen, das Vorfeld Richtung Hohenfier und Radawnitz beobachten und möglicherweise schon eintreffende Versprengtengruppen aufnehmen. (Lindenblatt, Pommern, S. 30 unten, S. 32 oben)
    Major von Reden, mit seinem Adjutanten Hauptmann Huala, übernahm je eine Kompanie der Regimenter 4 und 5 und eine kleine Reserve, um in Jastrow einen vorgeschobenen Stützpunkt einzurichten.
    Während um 5.00 Uhr das Fähnrich-Regiment 1, Major Bering, zur Besetzung der Pilow- / Döberitz- Linie zwischen Borkendorf und Sagemühl, Regimentsgefechtsstand in Wittkow, aus dem Lager Westfalenhof ausrückte (Lindenblatt, Pommern, S. 32),
    marschierte das Fhr.Rgt. 3, Major Wiechec, zur Übernahme der Pommernstellung im Abschnitt zwischen Harmelsdorf und Stadtrand Deutsch-Krone bei Stranz; Regiments-Gefechtsstand in Kl. Nakel. (Lindenblatt, Pommern, S. 32)
    Das Fhr.Rgt. 2, Major Sachs, übernahm nordöstlich von Deutsch-Krone den Abschnitt vom Stabitz-See bis nördlich Rederitz, Regiments-Gefechtsstand auf dem Gut Döberitzfelde. (Lindenblatt, Pommern, S. 32)
    Nach Norden anschließend, schon zur Division „Bärwalde“ gehörend, ging das Fhr.Rgt. 5, Major Freund, in Stellung und besetzte den Abschnitt westlich des Truppenübungsplatzes in der Pilow- Linie. (Lindenblatt, Pommern, S. 32)

    Das Fähnrich-Regiment 5 der Fahnenjunkerschule der Artillerie, unter der Führung des Major Freund, „Regiment 1 in der Alarm-Division Bärwalde“, wurde gelegentlich auch als „Fhr.Rgt. 1“ oder als „Schützen-Regiment 1“ i n der Division „Bärwalde“ bezeichnet und deshalb mit dem Fhr.Rgt. 1 in der Division „Deutsch-Krone“, später „Märkisch-Friedland“, unter der Führung des Majors Wiechec, verwechselt. (Lindenblatt, Pommern, S. 30, unten, ** -Anmerkung)

    Das Fhr.Rgt 4, Major Buchenau, bleib zunächst als Reserve im Lager Linde. (Lindenblatt, Pommern, S. 32)

    Somit bildeten die Fhr.Rgt. 1, 2 und 3 den Stamm für die Einsatz-Division „Deutsch-Krone“, die bereits ab dem 24.1.1945 in „Märkisch Friedland“ umbenannt wurde, während das Fhr.Rgt 5 bereits schon ab dem 22.1.1945 zur Einsatz-Division „Bärwalde“ zählte. Oberst Dr. Ernst, der Führer der bei Deutsch-Krone in der Versammlung befindlichen Fähnrich-Regimenter, befand sich am 22.1.1945 bereits vor Ort (Lindenblatt, Pommern, S. 36), er wurde am 24.1.1945 durch Oberst Curt Lehmann abgelöst.

    Interessant für den Einsatzraum der Kampfgruppe der SS- und Waffen-Unterführerschule Lauenburg sind die Abschnitte des Fhr.Rgt. 2, Major Sachs, nordöstlich von Deutsch-Krone vom Stabitz-See bis nördlich Rederitz, Regiments-Gefechtsstand auf dem Gut Döberitzfelde, sowie Fhr.Rgt. 5, Major Freund, als Teil der Einsatz-Division „Bärwalde“, welches nördlich an das Fhr.Rgt. 2 anschließend, im Abschnitt westlich des Truppenübungsplatzes in der Pilow- Linie lag.

    Die Feindlage war seit den Direktangriffen auf Deutsch Krone nun, Anfang Februar 1945, unklar und undurchsichtig geworden, besonders im Schönthaler Forst. Das Gen.Kdo. X. SS-AK. wurde in dieser Zeit besonders angemahnt: „ … Schon vor mehreren Tagen wurde verstärkte Aufklärung im Raume nordostwärts Deutsch Kone befohlen. …“
    Tatsächlich wurde nun die 4. polnische Division nördlich Freudenfier, die Versammlung weitere polnischer Kräfte bei Stabitz und Rederitz und starker Nachschubverkehr nördlich Schneidemühl festgestellt.
    Auf deutscher Seite würden überall eifrige Verteidigungsvorbereitungen getroffen. Die Geschütze der gerade noch über Plietnitz eingetroffenen 1.Batterie des Flak-Regiments (mot) 22 wurden auf günstige Stellungen zwischen Tütz und Deutsch Krone verteilt, jederzeit auch zum Eingreifen an anderer Stelle bereit.
    Major Wiechec, Fhr.Rgt. 3, ließ von dem ihm unterstellten Podejucher Pionierzug unter Stabsfeldwebel Meier zusätzliche Minensperren bei Stranz und Kl. Nakel legen.
    An der Pilow- Front überprüfte Oberst Lehmann, Kommandeur der Div. „Märkisch Friedland“, von seinem Divisionsgefechtsstand am Flugfeld Schönfeld; übrigens der ehemaligen Gefechtsstand des X. SS-AK; aus die Abwehrbereitschaft des Fhr.Rgt. 2 des Major Sachs in den Stellungen zwischen Stabitz-See und Rederitz. (Lindenblatt, Pommern, S. 129)

    04.02.1945
    Im Abschnitt des Fhr.Rgt 3, neuerdings verstärkt durch Teile des Fhr.Rgt 1 aus dem Ruheraum Lüben, setzt der Russe am 4.2.1945 beim Vorwerk Emilienhof nach einem kurzen Feuerüberfall einen starken Erkundungsvorstoß an.
    Am Abend dieses 4.2. stellt das Alarm-Bataillon 94 (Köslin), Major Naske, das inzwischen die alte Pommernstellung hinter dem Deutsch Kroner Stadt-See zwischen den Förstereien Klotzow, bei Stranz, und Moritzhof, zwei Kilometer vor dem Westbahnhof, besetzt hatte, zwei Züge seiner 3.Kompanie zur Sicherung der Landenge zwischen Mellen- und Gr. Schmollen-See ab. Es blieb die ganze Nacht unruhig. Der Russe bewegte ständig einzelne Panzer hinter der Front und schoss immer wieder Störungsfeuer mit der Ratsch-Bum zwischen Harmelsdorf und Kl. Nakel, wie schon am Vortage, als auf dem Gefechtsstand des I./ Fhr.Rgt. 1 in Emilienhof der Fahnenjunker Jürgen Lukat durch einen Zufallstreffer in eine Scheune fiel, wie sein Kamerad, der Fahnenjunker-Unteroffizier Hans-Dieter Lindig nach den Krieg berichtete. (Lindenblatt, S. 129 – 130 oben)

    Das sogenannte Generalkommando Tettau, wurde am 4.2.1945 auf dem Kommandowege aus dem Div.Stab z.b.V. 604 (Nachr.Abt. 604) als „Korpsgruppe von Tettau“ für den Nordbereich der Pommernstellung in Belgard aufgestellt. (Unterstellung: 1945: Febr. 11. Armee, HGr. Weichsel, Pommern, März 3.Pz.Armee, HGr. Weichsel, Pommern, Reste zum Verteidigungsbereich Swinemünde, s. Tessin - Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945 – Band 14 - Die Landstreitkräfte Namensverbände - Die Luftstreitkräfte Fliegende Verbände – Flak, S. 237)

    Erster Eintrag der Korpsgruppe von Tettau in der Gliederung der HGr. Weichsel erfolgte am 5.2.1945, unterstellt waren
    - Gr. Bärwalde
    - Gr. Köslin
    (T 311 R 170 Gliederungen der HGr. Weichsel 24.1. – 22.2.1945) Damit war die Korpsgruppe entweder 4.2. oder am 5.2.1945 als Führungsstab zwischen das X. SS-AK und das XVI. SS-AK eingeschoben worden

    Am 6.2. und 7.2.1945 werden unter der Korpsgruppe von Tettau genannt:
    - Gr. Bärwalde Gneisenau-Einheiten, Alarm-Einheiten und Volkssturm
    - Gr. Köslin Gneisenau-Einheiten, Alarm-Einheiten und Volksturm
    (T 311 R 170 Gliederungen der HGr. Weichsel 24.1. – 22.2.1945)

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • 06.02.1945
    Am 6.2.1945 schoben sich im Norden von Deutsch Krone Russen der 47.Armee noch in der Dunkelheit an die Landenge zwischen Stabitz- und Schmollensee heran und sickerten in einen Panzergraben ein, der noch nicht mit dem See verbunden war und deshalb noch nicht mit Wasser gefüllt war, Erst als sie gegen 10 Uhr zugleich mit einem starken Angriff im Norden zwischen Stabitz- und Daber-See aus ihren Deckungen heraustraten, wurde ihre starke Überlegenheit voll erkennbar, und es gelang der 5.Kompanie des Fhr.Rgt. 4 nicht sogleich, den Angreifer zurückzuschlagen. Die deutschen Gegenstöße schlugen zunächst nicht durch, erst am Abend konnte Hauptmann Hoffmann melden, dass er den Feindeinbruch bereinigt habe. Seine Kompanie hatte dabei schwerste Verluste hinnehmen müssen, alle drei Zugführer und viele Fahnenjunker waren gefallen, die Einheit nur noch 39 Mann stark. (Lindenblatt, Pommern, S. 130)

    Wegen schlechter Nachrichtenverbindungen war der II. Abteilung des Artillerielehrregiments 1 Groß Born des Major Flöther zunächst nur feindliches Störungsfeuer auf Klausdorf, Lüben und Pilowbrück, erst später Gefechtslärm um norden aufgefallen. Dann kam um 13.57 Uhr die Alarmmeldung: „Feind im Norden durchgebrochen, mit Stoßrichtung Keßburg – Lüben auf Neugolz durchgestoßen“. Sofort setzte die 5. und 6.Batterie Funktrupps zum Einbruchraum in Marsch. Um 15.12 Uhr wurden 60 Russen mit Fahrrädern am Ostrand von Neugolz erkannt, während der westliche Ortsteil von schwachen Kräften unter Major Beyer gehalten wurde und die links eingesetzten Kompanien des Fhr.Rgt 4 des Majors Buchenau vom Nord- West- Ende des Stabitz- Sees entlang dem Bachgrund im Klausdorfer Forst zur Nahverteidigung gegen Neugolz Stellung machten. (Lindenblatt, Pommern, S. 130 – 131 oben)
    Die Geschützstellungen bei Stadt- und Schloßmühl bekam durch die Stabskompanie des Regiments „Deutsch Krone“, Hauptmann Rothe, eine Nahsicherung. Hauptmann Buchrucker, 4.Batterie, fuhr mit zwei vorgeschobenen Beobachtern in Richtung Keßburg, und das Bataillon Major Kinnert war nach Neugolz unterwegs. Noch bevor es dort eintraf, wurde auch weiter im Norden bei Döberitzfelde Gefechtslärm laut, der auf einen Feindvorstoß aus Richtung Rederitz schließen ließ.
    Auf Befehl der Division „Märkisch Friedland“ führte eine Kompanie des Fhr.Rgt 4 in der Abenddämmerung des 6.2.1945 vom Stabitz-See auf Dabermühle einen Gegenangriff, musste aber vor dem von allen Seiten eindringenden Gegner auf die Ausgangsstellung zurückweichen. Die Vereinigung mit einem von Norden geführten Entlastungsstoß konnte schon nicht mehr gelingen, weil der Einbruch beim Fhr.Rgt 2, Major Sachs, bereits zu breit war und schon sehr hohe Verluste gekostet hatte. (Lindenblatt, Pommern, S. 131)

    Wegen der überraschend starken Gegenwehr der Fahnenjunker bei Döberitzfelde trauten sich die Polen zunächst nicht weiter vor. Auch war ihre 6.Division vorerst rechts rückwärts bei Rederitz gebunden, das sie zunächst nicht sofort einnehmen konnten. „ … Am selben Tag besetzte die 6.Infanterie-Division, unterstützt von der 1.Artillerie-Brigade, nach zweitägigem Kampf Rederitz. Dies war ein stark verteidigter Widerstandspunkt, der vor der Hauptposition (gemeint ist die Pommernstellung) lag. Erobert wurde nur die Ortschaft, während der westlich gelegene Hauptkomplex in den Händen der Deutschen blieb. …“ (Lindenblatt, Pommern, S. 131, aus Jan Wysokinski, Auf den Pfaden des Wal Pomorski, Warschau, 1976, S. 12)
    Zur Ablenkung griffen die Russen jetzt wieder bei Sagemühl und auf den Deutsch Kroner Ostbahnhof an, zunächst noch ohne erfolg.

    Am 6.2.1945 zeichnete sich also ein feindlicher Durchbruch nord- nordostwärts Deutsch Krone ab. Dieser könnte die höhere Führung veranlasst haben, die anmarschierende Kampfgruppe SS- und Waffen-Unterführerschule Lauenburg in diesen Raum umzudirigieren.
    Obwohl dies bisher nicht belegt werden kann, spricht der Einsatz wenig später in diesem Raum für sich. Wenn die Entscheidung durch die Korpsgruppe von Tettau oder die HGr. Weichsel (?) am Abend des 6.2. oder Morgen des 7.2.1945 getroffen wurde, und die Kampfgruppe am 7.2., spätestens am 8.2.1945 im Raum Machlin eingetroffen ist, würde das für einen Abtransport von Lauenburg ab dem 6.2.1945 sprechen.

    08.02.1945
    Nachdem Hauptmann Axel Bruhns (im Original „Bruns“), 1./Fhr.Rgt 5, dem starken Feinddruck von Zippnow auf das Lager Westfalenhof hatte ausweichen müssen, dem XVI. SS-Korps aber endlich die Festigung der Flankenstellung von Landeck über Krummenfließ zum Fort Kujan gelungen war, versuchten die Polen am 8.2.1945, ihren Einbruchserfolg bei Neugolz auszubauen.
    Im Morgengrauen dieses Tages von einem örtlichen Gegenstoß, den der Kommandeur der Division „Märkisch Friedland“, Oberst Curt Lehmann, persönlich anführte, von Hoffstädter Mühlen auf das Gut Döberitzfelde zurückgeworden, wurden die Polen im Westteil von Neugolz aktiv, und um 9.20 Uhr tauchten etwa 400 Russen an der Höhe 124,8 nordostwärts Keßburg auf, die offenbar den polnischen Angriff in der Südflanke unterstützen sollten.
    Von jetzt an überstürzten sich die Ereignisse. Die 6.Batterie des Artillerielehrregiments schoss Sperrfeuer auf den Westteil von Neugolz, konnte aber noch nicht auf Keßburg wirken, weil dort noch eigene Kräfte vermutet wurden. Das kam dem Angreifer zu gute, der um 12 Uhr in das Dorf eindrang und in Richtung Lüben weiter vorstieß.
    Fast gleichzeitig mit der Besetzung der Ortschaft Keßburg entspann sich bei Sagemühl ein lebhaftes Gefecht. Die Russen drückten auf die Feuerstellungen bei Stadt- und Schloßmühl, anfangs konnten sie noch durch Sperrfeuer in Schach gehalten werden, aber die deutschen Stellungen wurden mehr und mehr links rückwärts überflügelt. Zuerst mussten die der Artillerie-Abteilung des Majors Flöther unterstellten Batterien Leonhardt und Rauch-Christen zurückgezogen werden.
    Als um 17.30 Uhr feindliche Panzer auf den Hügeln zwischen Keßburg und Eckartsfelde auftauchten und auf die Häuser am Haltepunkt der Bahn von Deutsch Krone nach Vierchow zu feuern begannen, wurde die Lage im Frontbogen am Schmollen- und Lebehnke- See von Stunde zu Stunde bedrohlicher. Hauptmann Georg Hoffmann, damals Chef der 5./Fhr.Rgt 4, berichtete: „ … Gegen 23.00 Uhr brachte ein Offiziersmelder den Absetzbefehl für 24.00 Uhr, weil der Russe nördlich durchgebrochen war. Wir sammelten im Bataillonsgefechtsstand von Major Alig nur etwas mehr als 20 Mann …“ (Lindenblatt, Pommern, S. 133)
    Im Kampfgebiet um Keßburg mussten alle verfügbaren Kräfte aufgeboten werden, den Vorstoß des Gegners zum Stehen zu bringen. Seine Stoßrichtung auf Lüben deutete darauf hin, dass er zur westlichen Umfassung von Deutsch Krone ansetzte, und niemand zweifelte am Ernst der Lage. (Lindenblatt, Pommern, S. 133, nach der Kriegsgliederung der 11.Armee bestand die Division „Märkisch Friedland“ am 8.2.1945 (als Gruppe Lehmann) aus
    Fahnenjunker-Regiment 1 mit I. – III. Btl.
    Fahnenjunker-Regiment 2 mit I. – III. Btl.
    Fahnenjunker-Regiment 3 mit I. – III. Btl.
    Fahnenjunker-Regiment 4 mit I. – III. Btl.
    und den zugeteilten Kampfkommandant Deutsch-Krone (s.a .Div. Deutsch-Krone) sowie dem Jagdkommando F (s. a. Tessin - Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945 – Band 14 - Die Landstreitkräfte Namensverbände - Die Luftstreitkräfte Fliegende Verbände – Flak, S. 160: „ …Märkisch-Friedland wurde am 11.2.1945 von russischen Truppen erobert. Die Division wurde vernichtet, erscheint jedenfalls nicht mehr in den Unterlagen, mit Ausnahme des zur Division Bärwalde abgestellten Fahnenjunker-Regiments 4 (Buchenau), das mit dieser am 10.3.1945 zum Brückenkopf bei Dievenow durchbrach….“)

    Zum Einsatz der Schule nach Beziehen des Kampfgruppengefechtsstandes in Machlin heißt es (in dem Manuskript von Wolfgang Vopersal, BA-MA N 756): „ …SS-Hstuf. Pinter ging mit einer Kompanie vor und warf die Russen zurück. Anschließend grub sich die Kompanie etwa 3 Kilometer ostwärts des Dorfes Machlin ein.

    Auf dem Weg nach vorne fand der SS-Ustuf. Gens in den Straßengräben tote Russen. Der Gegenstoß der Kompanie Pinter hatte den Gegner zurückgeworfen. Inzwischen war die Granatwerfermunition knapp geworden. Gens erhielt den Befehl, aus Lauenburg Nachschub heranzuschaffen.

    Inzwischen kosteten die Kämpfe um die Seenstellung bei Machlin die ersten Verluste. SS-Ustuf. Woite fiel, SS-Ostuf … (Lücke im Original, BA-MA N 756) wurde verwundet. Insgesamt kostete der Einsatz der Kampfgruppe etwa 20 Tote! (BA-MA N 756, W. Vopersal, Manuskript, unpaginiert, undatiert)

    Fritz Woite soll als Untersturmführer und Angehöriger der SS-Unterführerschule Lauenburg am 8. 2.45 bei Haugsdorf gefallen sein (s. a. John P. Moore, Führerliste der Waffen-SS, die Angaben “Haugsdorf“ wird aber auch für den Hstuf. Karl Reinel genannt, der am 25.1.1945 „b. Haugsdorf“ gefallen sein soll, aber die „erste“ KGr. der Schule bei der 2.Armee führte?!)

    Am 8.2.1945 war die Kampfgruppe der Schule also auf jeden Fall bereits im Einsatz. Vermutlich war ihr erster Einsatz der oben erwähnte „örtliche Gegenstoß“ am Morgen des 8.2.1945 unter der Führung des Kommandeurs der Division „Märkisch Friedland“. Anscheinend wirkte die Kampfgruppe zunächst in südlicher Richtung, also von Machlin Richtung Haugsdorf – Hoffstädter Mühlen – Döberitzfelde, dann bezogen sie Abwehrstellungen „… ostwärts des Dorfes Machlin…“. Hier lag aber bereits das Fähnrichregiment 5 des Majors Freund, oder die SS-Kampfgruppe bezog ihre Stellungen im Anschluss an dieses Regiment
    Auf jeden Fall erfolgte der Einsatz an der Grenze der Divisionen „Märkisch Friedland“ und „Bärwalde“, was eine Unterstellung unter eine dieser beiden Divisionen voraussetzt.

    Das soweit zu den eher dürftigen, vorliegenden Angaben zur Kampfgruppe Scheider zum ersten Einsatz Anfang Februar 1945. Da der Gegner seinen Schwerpunkt bei Deutsch Krone und Märkisch Friedland hatte, war der Einsatzraum der Kampfgruppe der SS- und Waffen-Unterführerschule nicht direkt betroffen, daher sind die Angaben dazu nur dürftig!

    Am 8.2.1945 heißt es unter Korpsgruppe von Tettau:
    - Eins.Div. Bärwalde mit
    Rgt. Kopp (4 Alarm- und 3 Volkssturm-Bataillone)
    Rgt. Wolff (2 Alarm- und 2 Volkssturm-Bataillone
    Rgt. Bochmer (2 Alarm- und 2 Volkssturm-Bataillone)
    Rgt. Freund (2 Alarm-Bataillone)
    Rgt. Jauckel ( 1 Alarm- und 2 Volkssturm-Bataillone)
    Rgt. Klotzsche (2 Alarm-Bataillone)
    Sperrverband Fierbandt mit 3 Alarm-Bataillonen
    Sperrverband Hellermann mit 2 Alarm-Bataillonen

    - Eins.Div. Köslin mit
    Rgt. Komkwitz (2 Alarm- und 5 Volkssturm-Bataillone)
    Rgt. Jatzmigen (3 Alarm- und 2 Volkssturm-Bataillone)
    (T 311 R 170 Gliederungen der HGr. Weichsel 24.1. – 22.2.1945, gleiche Eintragung für den 9.2.1945, die Namensbezeichnungen der beiden Regimenter der Eins.Div. Köslin ändern sich in den folgenden Gliederungsübersichten in „Rgt. Karnkewitz“ und „Rgt. Jatzingen“, diese erste Angabe der Bezeichnungen war wohl ein Übertragungsfehler)

    Interessant ist, dass in einer Gliederung vom 8.2.1945 die SS- und Waffen-Unterführerschule Lauenburg bei der Einsatz-Division Köslin genant worden sein soll
    Diese ebenfalls am 20.1.1945 im WK II als „Gneisenau“- Einheit aufgestellte Einsatz-Division Köslin war ebenso zur Besetzung der Pommernstellung unter dem Kommandeur der Wehrersatz-Inspektion Köslin vorgesehen, wie z. B. die Division „Bärwalde“.
    Am 8.2.1945 soll die Division nach vorliegenden Angaben Tessin - Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945 – Band 14 - Die Landstreitkräfte Namensverbände - Die Luftstreitkräfte Fliegende Verbände – Flak, S. 134) aus folgenden Einheiten bestanden haben:
    Rgt. Karnkewitz 2 Alarm-, 5 Volkssturmbataillone
    Rgt. Jatzingen 3 Alarm-, 2 Volkssturmbataillone,
    dazu SS-Waffen-Unterführerschule Lauenburg und
    Baupionier-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 2 Schlawe
    („ … Die Feldpostübersicht verzeichnet im Februar 1945:
    Rgt. 1 Div. Köslin I. – II.
    Rgt. 2 Div. Köslin I. – II.
    Art.Abt. Div. Köslin (Art.Abt. Grützner) …“ Unterstellung: Februar 1945 Korps Tettau, 11.Armee, HGr. Weichsel, Pommern, Tessin - Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945 – Band 14 - Die Landstreitkräfte Namensverbände - Die Luftstreitkräfte Fliegende Verbände – Flak, S. 134)

    Nach den Angaben aus den Gliederungsübersichten aus dem KTB der HGr. Weichsel wird die SS- und Waffen-Unterführerschule Lauenburg aber erst am 10.2.1945 bei der Einsatz-Division Köslin genannt, nicht bereits schon ab dem 8.2.1945!

    Am 8.2.1945 begann um 10 Uhr auch der russische Angriff im Südwesten von Deutsch Krone, wo unter anderem die Fhr.Rgt. 1 und 3 der Division „Märkisch Friedland“ eingesetzt waren.

    Das Alarm-Bataillon 94 (Köslin), Major Naske, erhielt einen Divisionsbefehl zum Rückzug zum Aufbau einer neuen Verteidigungslinie vom Nordrand des Gr. Böthiner Sees über Petznick nach Hohenstein. Weil das rechts anschließende Fhr.Rgt 3 noch hielt, verwunderte dies den Major Naske, der nicht in Erfahrung bringen konnte, ob das Stadtgebiet von Deutsch Krone aufgegeben werden sollte und die dort eingesetzten Teile, das Bataillon 368, Major von Hagen, und die Marineschule, gleichfalls herausgelöst werden sollten. Die Grenadiere waren an diesem 8.2.1945 bis gegen Mitternacht durch den dichten Wald bis Pilow marschiert, als ein Gegenbefehl eintraf: Zurück in die alten Stellungen! Sie erreichten wieder die alten Stellungen am Nordufer des Stadtsees, wo der Russe nichts von dem Abzug gemerkt hatte (Lindenblatt, Pommern, S.134)

    In der Nacht zum 9.2.1945 hatte sich das I./Fhr.Rgt 1 über die Stibber Lanke nach Böthin absetzen müssen, die Kampfgruppe Major von Reden, seit ihrer Verwendung bei Jastrow in der Harmelsdorfer Strauchheide eingesetzt, ging auf die Schlucht zwischen dem Lubsdorfer Schießstand und dem Gr. Böthiner See zurück. Das Fhr.Rgt 3 hielt in heftigem Pak- und Granatwerferbeschuss am Bahnhof Stranz. (Lindenblatt, Pommern, S. 134)

    09.02.1945
    Das Alarm-Bataillon 94, Major Naske, erhielt am Nachmittag des 9.2.1945 die alarmierende Nachricht, dass es abgeschnitten tz werden drohte, weil der Gegner nördlich Deutsch Krone durchgebrochen sei und zügig auf die Reichsstraße 104 zwischen Windhorst und Lüben vorgehe.
    Tatsächlich hatte das Fhr.Rgt 4, Major Buchenau, Klausdorf bereits aufgeben müssen, weil sein Regiment durch einen Feindvorstoß von Eckartsberge auf Appelwerder allmählich überflügelt wurde. Durch einen energischen Gegenstoß auf Ludwigshorst konnten aber die Russen gebremst und auch nordostwärts von Lüben nochmals ein Sperrriegel gebildet werden. (Lindenblatt, Pommern, S.134)
    Hauptmann Alfred Motzkau, Chef der 4.Kompanie des Fhr.Rgt 4, berichtete: „ … Das II. Bataillon (Major Alig) bezog, vom Feinde unbemerkt, ostwärts des Gutes Lasserre beiderseits der Landstraße Lüben – Klausdorf Stellung. Die Stärke der Kompanie betrug nach Ausfällen durch Feindeinwirkung und Erfrierungen nur noch 50 Mann. Ostwärts Lüben stand noch eine Batterie schwerer Feldhaubitzen. Sie hatte nur noch wenige Munition und musste später ihre Geschütze sprengen. Gegen 10 Uhr marschierte der Feind aus Richtung Klausdorf heran. Wir schlugen ihn zurück und beobachteten dann, wie er sich mit Panzern in dem Wäldchen links der Straße nach Klausdorf erneut bereitstellte. Leider konnte die Batterie wegen Munitionsmangel nun nicht mehr eingreifen. Gegen 14 Uhr griff der Feind wieder an und drang in den Entwässerungsgraben ein, in dem sich unser 1.Zug festgesetzt hatte. Wir konnten den Einbruch abriegeln und erhofften uns von der linken Nachbarkompanie Unterstützung für einen Gegenstoß. Dort traf bald der Rückzugsbefehl nach Lüben ein. Wir verließen unsere Stellungen am späten Nachmittag. …“ (Lindenblatt, Pommern, S.134)

    Laut Gefechtsbericht des Fhr.Rgt. 4 war schon um die Mittagszeit des 9.2.1945 eine andere Feindbewegung erkannt worden: „ … Bereits 12.30 Uhr meldete Major Arnold“, der Kommandeur des I./Fhr.Rgt. 4, „ dass auf der Straße Eckartsberge – Ludwigshorst ein mechanisiertes Korps marschiere. Fahrzeug an Fahrzeug zog sich in allgemein westlicher Richtung auf der Straße entlang. …“ (Lindenblatt, Pommern, S. 134 unten – 135 oben)
    Während der Gegner noch lange von Norden auf die Straße Lüben – Appelwerder drückte, hatte er also auch zum Vormarsch auf Märkisch Friedland angesetzt. Nur weil das I./ Fhr.Rgt 4 am Vorwerk Lüben dem Feindangriff trotzte, konnte dem II. Bataillon der Rückzugsweg durch das Dorf Lüben offengehalten werden. Nachdem die noch einsatzfähigen Batterien der II. Abteilung/ Artillerielehrregiment 1 in Feuerstellungen westlich Petznick abgerückt waren, um den bevorstehenden Feindangriff auf die Landenge zwischen Petznick- und Schulz-See abzuwehren, „ … setzte sich das Fhr.Rgt 4 im Schutze der Dunkelheit über Appelwerder hart nördlich des Gr. Böthiner Sees mit I. Btl. nach Gut Prochnow und mit II. Btl. nach Brunk ab. Appelwerder wurde durch eine Flak-Batterie und die 1.Kompanie des Fhr.Rgt 4 teils durch Gegenstoß gehalten. So konnte der Weg des Regiments durch Appelwerder“, in der Nacht zum 10.2.1945, „offengehalten werden. …“ , so der Gefechtsbericht des Fhr.Rgt. 4. (Lindenblatt, Pommern, S.134 unten – S.135)
    Deutsch Krone war eingeschlossen, die restlichen Verteidiger der Stadt, das Btl. 94, das Btl. 368 und das Fhr.Rgt 3, konnten sich nur noch über das Eis des Böthin- Sees zurück ziehen. (Lindenblatt, Pommern, S.135, zum Ausbruch S. 135 – 136)

    10.02.1945
    Am 10.2.1945 hatte der polnische Vorstoß von Eckartsberge über Hohenstein, im Süden von Russen gedeckt, gegen 10.30 Uhr den Osteingang von Petznick erreicht. Vier Panzer und eine Kompanie Infanterie drangen in den Ort ein, setzten sich schnell gegen den improvisierten Widerstand einiger Verteidiger durch und gewannen die Straße nach Nierosen. Bald nach 12 Uhr standen sie überraschend vor Märkisch Friedland.
    Diesen Erfolg wollten die Polen sofort ausnutzen. Sie stießen gleichzeitig von Märkisch Friedland und von Nierosen durch den Langhofer Forst auf Schönfeld, nördlich Märkisch Friedland, vor. Der Kommandeur der Division „Märkisch Friedland“, Oberst Curt Lehmann, berichtete: „ … Die letzten Kampfhandlungen der Division „Märkisch Friedland“ gingen um den Flugplatz (Schönfeld), auf dem ich wenige Tage zuvor Oberst Rudel aufgesucht hatte. Ich sehe noch heute die Linie der Angreifer über das deckungslose Flugfeld auf uns loskommen. Mein Stab lag nur wenige hundert Meter hinter unseren vorderen Linien. Deshalb konnte uns der Stab der uns ablösenden 5.Jäger-Division nicht sofort finden und meinte nicht sehr wohlgelaunt, in vorderster Linie könne man nicht gut führen. …“ (Lindenblatt, Pommern, S. 136) Die ersten Vorausabteilungen der kampfstarken 5.(Ulmer) Jäger-Division waren eingetroffen, die bei Falkenburg an der Hauptbahnlinie Konitz – Stettin ausgeladen wurden und den polnischen Angriff nördlich von Märkisch Friedland im ersten Zupacken etwa um 17 Uhr bei Schönfeld, Neu-Latzig und Neuhof zum Stehen brachten. (Lindenblatt, Pommern, S. 136, 137)

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Am 8.2.1945 war die 5.Jäger-Division; Generalleutnant Friedrich Sixt (s.a. Keilig, Gen.d.H. S. 325), Ia Oberstleutnant i.G. Brennecke; im Raum Neuenburg an der Weichsel im Rahmen der 2.Armee eingesetzt, „ … im Kraftwagenmarsch und über Pr. Stargard – Konitz im Bahntransport nach Pommern, zu der für einen Stoß in die russische Nordflanke um Arnswalde aufmarschierenden Angriffsgruppen der 3.Pz.-Armee“ (richtig: 11.Armee) verlegt worden. (Reinicke, 5.Jäger-Division, S 348) „Doch dazu kommt es nicht. Die in Marsch gesetzte Division muss schon am 8./9.2. im Raume Neustettin/ Hammerstein und ab 10.2. über Tempelburg – Falkenburg weitergeführt, nördlich Märk. Friedland eingesetzt werden, um sowjetische Stöße von Süden her nach Hinterpommern hinein aufzufangen. …“ (Reinicke, 5.Jäger-Division, S. 348) Leider gehen aus der Chronik der 5.Jäger-Division keine Details zu diesen für den 8. – 10.2.1945 genannten Einsätzen hervor.

    Laut Tagesmeldung der HGr. Weichsel vom 10.2.1945 waren die im Raum Tütz und ostwärts des Böthiner Sees stehenden Teile der Fhr.Rgt 1 und 3 durch konzentrische Angriffe auf den Raum Spechtsdorf – Marzdorf – Brunk zurückgeworfen worden, in der Nacht zum 11.2.1945 wurden die Hauptkampflinie auf Marzdorf – Knakendorf – Neu-Stüdnitz zurückgenommen. (Lindenblatt, Pommern, S. 138 oben)

    Am 10.2.1945 erfolgt die erste Nennung der Kampfgruppe Scheider in den Einsatzgliederungen der HGr. Weichsel, bei der Korpsgruppe von Tettau werden nach wie vor beide Einsatz-Divisionen geführt, nur bei der Division „Köslin“ wird die SS- und Waffen-Unterführerschule Lauenburg neu angeführt:
    - Eins.Div. Bärwalde mit
    Rgt. Kopp (4 Alarm- und 3 Volkssturm-Bataillone)
    Rgt. Wolff (3 Alarm- und 2 Volkssturm-Bataillone
    Rgt. Böhmer (2 Alarm- und 2 Volkssturm-Bataillone)
    Sperrverband Fierbandt mit 3 Alarm-Bataillonen und Versprengten
    Rgt. Freund (2 Alarm-Bataillone)
    Rgt. Jaeckel (2 Alarm- und 2 Volkssturm-Bataillone)
    Sperrverband Hellermann mit 2 Alarm-Bataillonen
    Rgt. Klotzsche (2 Alarm-Bataillone)

    - Eins.Div. Köslin mit
    Rgt. Jatzingen (2 Alarm-Bataillone und Versprengte)
    Rgt. Karnkewitz
    SS-Waffen-Unterführer-Schule Lauenburg
    1 Alarm-Bataillon Bau-Pionier-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 2 (handschriftlich)
    7 Volkssturm-Bataillone im Arbeitseinsatz
    (T 311 R 170 Gliederungen der HGr. Weichsel 24.1. – 22.2.1945)

    Diese angegebene Unterstellung unter die Division „Köslin“ wundert, da die Kampfgruppe an der Grenze zwischen Division „Märkisch Friedland“ und „Bärwalde“ im Einsatz ist (und in diesem Einsatzraum auch bis Anfang März 1945 bleibt). Für eine letztendliche Klärung fehlen aber bisher die Angaben!

    11.02.1945
    Am 11.2.1945 erneuerten die Polen im Raum nördlich von Märkisch Friedland ihren
    Durchbruchsversuch auf Falkenburg und Tempelburg.
    Auf der Linie Herzberg – Groß Linichen – Deutsch Fuhlbeck – Haugsdorf kam es zu heftigen Abwehrgefechten, bei denen die Reste des ohnehin arg getroffenen Fähnrich-Regiments 2 nochmals einen bitteren Blutzoll entrichten mussten. (Lindenblatt, Pommern, S. 137)

    Die Chronik der 5.Jäger-Division vermerkt: „ … Mit Jäg.Rgt. 75 bei Gr. und Kl. Sabin und westlich davon, mit Jäg.Rgt. 56 auf den Höhen südostwärts Virchow sicherte die Division (Gef.Std. Wuztig) unter zeitweise schweren Kämpfen zehn Tage lang den Raum um Falkenburg; am 19. und 20.2. vernichtete sie 24 russische Panzer. … (Reinicke, 5.Jäger-Division, S. 348) Auch hier werden leider keine Details zu den eingesetzten Einheiten genannt.

    Während sich im Raum südlichöstlich Märkisch Friedland die Russen mit großer Vorsicht über Knakendorf und Lubsdorf an das verteidigungsbereite Marzdorf heranschoben, sammelten sich an diesem 11.2.1945 im Ortsdreieck Henkendorf – Alt Prochnow – Brunk Resttruppen, Versprengte und letzte Treckgespanne aus dem Gebiet beiderseits des Gr. Böthiner Sees, der aber bereits am gleichen Tage zunehmend vom Feind bedroht wurde.
    Der Gefechtsbericht des Fhr.Rgt 4 vermerkte: „ … Feindliche Spähtrupps, die auf Henkendorf vorfühlen, werden durch die 1.Kompanie abgewiesen. 14.00 Uhr fdl. Angriff in Stärke von etwa 100 Mann (aus Richtung Alt Prochnow, dass inzwischen geräumt war) auf Brunk wird vom II. Bataillon abgeschlagen. Absetzbefehl für 18 Uhr zum Sammeln bei Zadow. Ausbruch für 23 Uhr vorgesehen. (Stichwort „Zeisig“) …“ (Lindenblatt, Pommern, S.139)
    Die Ausbruchsgruppe, die sich im wesentlichen aus den Resten der Fähnrichsregimenter 1, 3 und 4, sowie Versprengte eines Bataillons Enke bestand, hatte keine Verbindung mehr zur Division „Märkisch Friedland“, seit die Polen am Nachmittag des Vortages Schönfeld erreicht hatten und die Befehlsführung an die 5.Jäger-Division übergegangen war. So entstand bei den Majoren Wiechec und Buchenau der Eindruck, sie müssten den Ausbruch auf eigene Verantwortung befehlen.
    Obwohl die Russen den Sammelraum Brunk von Süden her nur sehr vorsichtig einengten, wurde in der Dunkelheit der Ausbruch über Alt Lobitz durch den Flankenangriff eines russischen Erkundungstrupps aus Richtung Försterei Kranzwerder erschwert und verzögert.
    Beim Eintreffen der deutschen Marschssäule in Alt Stüdnitz, das von der 1./Flak-Rgt 22 gesichert wurde, erhielten die Fähnrich-Regimenter unterschiedliche Sammelquartiere zugewiesen: Golz, Klausdorf (Luftwaffenschule), Janikow und Neuendorf (bei Dramburg)
    (Lindenblatt, Pommern, S. 139)

    Die Kämpfe um Arnswalde hatten indirekt auch das Kriegsgeschehen an der Front zwischen Reetz und Märkisch Friedland beeinflusst. Während sich die Russen zunehmend auf die eingeschlossene Stadt und auf die deutschen Kräftemassierungen hinter der Ihna-Linie konzentrierten, stellten sie weiter ostwärts ihre Aktivitäten mehr und mehr ein. So lief ihr angriff überraschend schon bei Kallies aus und die fast eingeschlossenen deutschen Kräfte nördlich Tütz konnten durch das Schlupfloch bei Alt Lobitz abfließen. (Lindenblatt, Pommern, S. 149)

    12.02.1945
    Gegen die sich stündlich verstärkende deutsche Front gaben die Polen am 12.Februar 1945 für einige Tage ihre Angriffe auf, und nach einer Woche fast ununterbrochener Kämpfe zwischen Deutsch Krone und Märkisch Friedland trat eine ungewohnte Ruhe ein. (Lindenblatt, Pommern, S. 139)

    Die Fahnenjunker vom Fhr.Rgt 5, Major Freund, Division „Bärwalde“, in ihren Stellungen bei Doderlage, Gr. Zacharin und Altenwalde, waren von dem feindlichen Durchbruch auf Märkisch Friedland am 6.2.1945 nicht direkt betroffen. Nachdem sie die letzten Verteidiger von Westfalenhof unter Hauptmann Bruhns („Bruns“ im Original) aufgenommen hatten, bildete ihre Bunkerlinie eine feste Bastion, solange die Frontnase bei Haugsdorf gehalten werden konnte. (Lindenblatt, Pommern, S.205)
    Dort hatte sich „die lettische SS“ (Lindenblatt, Pommern, S.205) in örtlichen Angriffen immer wieder Respekt verschaffen können, ehe sich die Zurücknahme dieser vorderen Linie um den 1./2.3.1945 abzeichnete.

    Bei der „lettischen SS“ kann es sich nach allen bekannten Hinweisen nur um die Kampfgruppe der SS- und Waffen-Unterführerschule Lauenburg gehandelt haben, bei der auch estnische Unterführeranwärter im Einsatz waren, die zum Teil nur gebrochen Deutsch sprachen (s. a. Walter Valtin, DF 4/1995). Vermutlich stammt daher die Verwechselung mit Letten. Die 15.Waffen-Grenadier-Division der SS war weiter östlich des Truppenübungsplatzes Hammerstein im Einsatz, nicht bei Groß Born!

    In der Folge gibt es keine weiteren Berichte zu diesem Einsatzraum. Es ist also nicht bekannt, welches Regiment nach Ab- und Auflösung der Division „Märkisch Friedland“ durch die 5.Jäger-Division ab dem 11.2.1945 den Abschnitt des ausgebluteten Fhr.Rgt 2 übernahm.
    Vermutlich war es das Regiment Klotzsche der Division „Bärwalde“, bestätigt werden kann das aber bisher nicht.

    In der Zeit vom 11.2. – 18.2.1945 werden in den Gliederungsübersichten der HGr. Weichsel unter der Korpsgruppe von Tettau genannt:
    - Eins.Div. Bärwalde mit
    Rgt. Kopp (4 Alarm- und 3 Volkssturm-Bataillone)
    Rgt. Wolff (3 Alarm- und 2 Volkssturm-Bataillone
    Rgt. Böhmer (2 Alarm- und 2 Volkssturm-Bataillone)
    Sperrverband Fierbandt mit 3 Alarm-Bataillonen und Versprengten
    Rgt. Freund (2 Alarm-Bataillone)
    Rgt. Jaeckel (2 Alarm- und 2 Volkssturm-Bataillone)
    Sperrverband Hellermann mit 2 Alarm-Bataillonen
    Rgt. Klotzsche (2 Alarm-Bataillone)

    - Eins.Div. Köslin mit
    Rgt. Jatzingen (2 Alarm-Bataillone und Versprengte)
    Rgt. Karnkewitz (1 Alarm-Bataillon, Bau-Pi.E.u.E.Btl. 2)
    SS-Waffen-Unterführerschule Lauenburg
    7 Volkssturm-Bataillone (im Arbeitseinsatz)
    (T 311 R 170 Gliederungen der HGr. Weichsel 24.1. – 22.2.1945)

    15.02.1945
    Von den 4200 in den Kämpfen um Deutsch Krone eingesetzten Fahnenjunkern aus Groß Born
    fanden sich nur knapp 2000 an den Sammelpunkten südlich Dramburg ein. Insbesondere das Fhr.Rgt 2 hatte einen hohen Blutsoll entrichten müssen.
    Jetzt schien der Augenblick gekommen, dass die jungen Offiziersanwärter, gegen Führerbefehl eingesetzt, aus dem Frontgebiet entlassen werden sollten. Sie hatten beim „Gneisenau“- Alarm am 20.Januar 1945, nach Plänen von General der Infanterie Kienitz, Teile der Pommernstellung nur solange besetzen sollen, wie andere Truppen noch nicht zur Stelle waren. Dann aber hatten sich die Ereignisse überstürzt, da der Russe viel schneller nach Westen vorangekommen war, als es irgendjemand vorausahnen konnte. (Lindenblatt, Pommern, S.149)
    Als die Artilleriefahnenjunker am 15.2.1945 zum neuen Standort der Artillerieschule auf dem Truppenübungsplatz Kammwald bei Pilsen in Marsch gesetzt wurden, entwickelte sich im Kampfraum Kallies eine Krise. Es war unklar, ob die 402.Inf.Div.die Front nördlich der feindbesetzten Stadt bis zum vollständigen Eintreffen des Fallschirmjäger-Regiments z.b.V., Major i.G. Schacht, und SS-Einheiten unter SS-Sturmbannführer Dr. Schulz-Streeck werde halten können, die dann an der Operation „Sonnenwende“ teilnehmen sollten. Auch war die 281.Inf.Div. gleichfalls noch in der Versammlung begriffen, die im Zusammenwirken mit der Führer-Grenadier-Division gleichfalls aus dem Raum Glambeck – Gabbert in Richtung Hassendorf/ Nantikow angreifen sollte. Über die Stärkung der 402.Inf.Div. hinaus war voraussichtlich eine Flankensicherung dieses Angriffsstoßes notwendig.
    In diesem Augenblick waren die Fahnenjunker in ihrem Sammelquartieren bei Dramburg die am ehesten greifbare Einsatzreserve. Major Friedrich Buchenau, bisher Kommandeur Fhr.Rgt 4, erhielt den Auftrag, „ zur Überbrückung einer Ablösung in einem mehrtägigen Einsatz bei der 402.Inf.Div.“ ein Fähnrich-Regiment neu aufzustellen. Die übrigen Offiziersanwärter wurden nach Böhmen verladen, jedoch ostwärts Altdamm in Alarmbereitschaft zurückgehalten, als sich die Lage bei Bahn und Pyritz verschärfte. (Lindenblatt, Pommern, S.149)

    Unklar ist, wie es sich mit dem Fähnrich-Regiment 5 des Majors Freund bei der Division „Bärwalde“ verhält. Leider liegen zur Zeit keine Berichte vor, die einen Austausch der dort eingesetzten Fahnenjunker belegen lassen würden. Auch in den im März 1945 folgenden Kämpfen wird dieses Regiment noch als Fhr.Rgt bezeichnet ….

    18.02.1945
    Den Abbruch der Operation „Sonnenwende“, verbunden mit dem Rückzug deutscher Verbände auf ihre Ausgangsstellungen (südlich Stargard und beiderseits Reetz) nutzte die 1.polnische Armee zu starken Überraschungsangriffen im Raume südlich Falkenburg. Auf der Linie Lübbe-See – Kl. Sabin – Gr. Sabin – Virchow wehrte sie die 5.Jäger-Division ab, ehe sie in den Raum Reetz verlegt, in ihrer alten Stellung von der 163.Inf.Div. abgelöst wurde. (Lindenblatt, Pommern, S.150)

    19.02.1945
    Für den Zeitraum 19. – 22.2.1945 werden in den Gliederungsübersichten der HGr. Weichsel unter der Korpsgruppe von Tettau genannt:
    - Eins.Div. Bärwalde mit
    Rgt. Kopp (4 Alarm- und 3 Volkssturm-Bataillone)
    Rgt. Wolff (3 Alarm- und 2 Volkssturm-Bataillone
    Rgt. Böhmer (2 Alarm- und 2 Volkssturm-Bataillone)
    Sperrverband Fierbandt mit 3 Alarm-Bataillonen und Versprengten
    Rgt. Freund (2 Alarm-Bataillone)
    Rgt. Jaeckel (2 Alarm- und 2 Volkssturm-Bataillone)
    Sperrverband Hellermann mit 2 Alarm-Bataillonen
    Rgt. Klotzsche (2 Alarm-Bataillone)
    Fahnenjunker-Regiment 4
    Jagdverband F

    - Eins.Div. Köslin mit
    Rgt. Jatzingen (2 Alarm-Bataillone und Versprengte)
    Rgt. Karnkewitz (1 Alarm-Bataillon, Bau-Pi.E.u.E.Btl. 2)
    SS-Waffen-Unterführerschule Lauenburg
    7 Volkssturm-Bataillone (im Arbeitseinsatz)
    (T 311 R 170 Gliederungen der HGr. Weichsel 24.1. – 22.2.1945)

    Die Division Köslin soll noch im Februar 1945 in Division „Pommernland“ umbenannt worden sein (Tessin - Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945 – Band 14 - Die Landstreitkräfte Namensverbände - Die Luftstreitkräfte Fliegende Verbände – Flak, S. 134), bis zum 22.2.1945 war dies aber nicht erfolgt!

    22.02.1945
    Aus der Chronik der 5.Jäger-Division: „ … Am 22.Februar wurde der Kommandeur der Division überraschend zur Befehlsstelle der improvisierten 11.Pz.-Armee (Obergruppenführer Steiner), die sich in einem Eisenbahnzug am Bahnhof Falkenburg befand, gerufen. Er erhielt dort den Befehl zum beschleunigten Einsatz der Division 40 km weiter südwestlich in dem noch völlig ungeschützten Abschnitt von Reetz (ausschl.) bis zum Drage- Fluss. … Am Morgen des 23.Februar stand die 5.Jäger-Division (Gef.Std. Gut Kl. Spiegel, Qu.Abt. Nörenberg) mit Jäg.Rgt. 75 rechts, Jäg.Rgt 56 links abwehrbereit im befohlenen Abschnitt. Sie hatte losen Anschluss im Westen an den SS-Verband „Nederland“, im Osten an die aus Ersatz- und Alarmeinheiten gebildete 402.Division. …“ (Reinicke, 5.Jäger-Division, S. 348 – 349)
    Am 22. und 23.2.1945 wurde der bisherige Abschnitt der 5.Jäger- durch die herankommende 163.Infanterie-Divison übernommen. (s.a. Lindenblatt, Pommern, S.150) Erste Teile der 163.Inf.Div. lösten zum Beispiel bereits am 22.2.1945 in einen Abschnitt bei Schönfeld Teile der 5.Jäger-Division ab. Ansonsten wäre eine so schnelle Übernahme des neuen Abschnittes durch die 5.Jäger-Division nicht möglich gewesen. (s. a. 163.ID, Band 3, S. 70)

    Damit wird die 163.Inf.Div. der rechte Nachbar der Division „Bärwalde“, aber zwischen dem GR 307 der 163.InfDiv und der nach wie vor in der Frontnase bei Haugsdorf eingesetzten SS-KGr. Scheider lag noch bei Gr. Linichen das Regiment Klotzsche, welches zumindest am 1.3.1945 der 163.Inf.Div. unterstand.

    27.02.1945
    Ende Februar 1945, vermutlich am 27.2.1945, muss die SS-Kampfgruppe Scheider noch einen Angriff auf Hoffstädt in der Frontnase bei Haugsdorf unternommen haben. Offizielle berichte darüber liegen bisher nicht vor, nur der damals 18jährige Heinz Wunsch, vermutlich Angehöriger einer Pionier-Ausbildungseinheit aus Podejuch, berichtete: „ … Der Angriff der SS auf Hoffstädt läuft zuerst gut an, das halbe Dorf ist bereits besetzt, und der Feind zieht sich immer mehr zum Dorfausgang zurück.
    Doch dann wird der Gefechtslärm immer spärlicher, die ersten Verwundeten werden, gestützt auf ihre Kameraden, in unsere Riegelstellung gebracht. Es muss nicht sehr gut aussehen da vorn. Da heißt es in heller Aufregung: „Los, los, in die Löcher! Der Iwan muss gleich kommen! Wir haben keine Munition mehr!“ Nun stehen wir 17- bis 18jährigen ohne Fronterfahrung allein und erwarten, mit zitternden Händen, den feindlichen Angriff. Hoffentlich reicht unsere Munition. Auf Verstärkung können wir nicht hoffen, denn es gibt keine. Außer der Artillerie bei Machlin befinden sich keine Einheiten im rückwärtigen Gebiet. Es wird Mittag, aber der Feind greift nicht an. Gott sei Dank! Vermutlich hat er auch starke Verluste erlitten! …“ (Lindenblatt, Pommern, S. 205, Heinz Wunsch, Der Rückzug aus Pommern – Erlebnisbericht eines Jugendlichen (geboren 1927), S. 6ff unveröffentlicht)

    Zur besseren zeitlichen Einordnung dieses Angriffes hier auch der Rest des Berichtsauszuges: „ … Am nächsten Tag sollen wir an einer bewaldeten Böschung am Schulze-See westlich von Machlin Stellungen ausheben. … In der nächsten Nacht werden wir wieder zur HKL gebracht. Diesmal sollen wir die Straße verminen und eine Baumsperre anlegen, denn die Hauptkampflinie wird zurückverlegt. …“ Dabei dürfte es sich um die Nacht vom 28.2. auf den 1.3.1945 gehandelt haben, denn bereits am 1.3.1945 wurden die Stellungen bei Machlin – Haugsdorf geräumt.

    Fortsetzung folgt bei Gelegenheit ...

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo Jan,
    danke für die Blumen .... :]

    Quote

    ....Mehr gibt es nicht zu sagen....


    ich hoffe ja doch .... 8o:D:D

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Vielen Dank für die Zusammenstellung, Roland!

    Muss erstmal alles in Ruhe lesen und durchdenken.
    So ausführlich sind die Einzelheiten wahrscheinlich nirgendwo zu finden.

    Besonderen Gruß und vielen Dank

    Christa

  • Hallo Christa,
    doch, bei Lindenblatt, Pommern 1945 ... ;)
    das Problem ist nur, die Einheit herauszufinden, die n i c h t genannt wird ....  :(;)
    leider ist das X.SS-AK n i c h t das führende Generalkommando, sonst wäre ich wahrscheinlich schon schlauer ... ;)

    herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo Roland,

    danke für diese super Zusammenfassung!

    Zu Haugsdorf: Mir sind acht Esten bekannt die am 08.02.45 bei Haugsdorf gefallen sind.

    Gruß
    Christian

    Suche alles zu Esten in Polizei, Wehrmacht & Waffen-SS

  • Hallo Christian,
    vielen Dank für die Angaben :]
    die Bestätigung des Ortes u n d des Datums sind doch hochinteressant!
    Könntest Du mir auch die Namen mitteilen?? ;)

    Hast Du eventuell einen Bericht eines dieser Esten für diesen Einsatz? ?(
    Oder weißt, wo man so einen finden könnte ?(

    Ich kann drei Lehrgänge in 1943 für Esten an der Unterführerschule Lauenburg bestätigen, aber für später sieht es leider mau aus ...  :(

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo Roland, hab grade gesehen das hier das- Baupionier-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 2 Schlawe -genannt wurde, habe von der Wast erfahren das mein Opa(väterlicher Seite ) zum Stamm der besagten Einheit gehörte, Er hat den Krieg überlebt -nach Aussage meiner Mutter -war er in Gefangenschaft. Wann und Wo er in Gefangenschaft kam weis ich nicht- ich weis nur das er 1946 schon wieder zu hause was-da er schwer krank war - leider starb er 1954, Daher meine Frage -hast du noch infos zu der besagten Einheit-Wo könnte er in Gefangenschaft geraten sein .
    LG Lutz

    Suche alles zur Festungs-Brigade 963,vor allem aber zum V.Festungs-Infanterie-Bataillon 999

  • Hallo Jan und Roland

    I'm looking for information about Oskar Pahnke and found this article. In 1947 Pahnke was brought to justice for war crimes committed in the Netherlands in 1944 and was in custody in the former KZ Herzogenbusch (Vught). He was never prosecuted and returned to Germany in 1948. There he received the Ritterkreuz for bravery during fights in Poland against the Sovjets, together with French SS volunteers from SS Division Charlemagne.

    On page 13 of this 1985 copy of the Ostpreussenblatte, Oskar Pahnke writes about the batte at the village Radensfelde (now Trzebiatkow) with Kampfgruppe Lauenburg

    http://archiv.preussische-allgemeine.de/1985/1985_05_11_19.pdf

  • Hallo Roland,

    ich bin neu hier und habe gerade deinen unglaublich gut recherchierten Bericht gelesen. Das muss viel Recherchearbeit, Verstand und Zeit gekostet haben. Vielen Dank dafür!

    Ich recherchiere zu meinem Onkel, Erich Schlüter, geb. 1922/1923, der ab ca. 17.06.1944 (vorher vom 11.11.41 bis 09.05.44 in Frankreich) in Groß-Born stationiert war. Unsere Familie hat noch alle Briefe von ihm. In seinem Brief vom 21.01.1945 schreibt er, dass sie nun eingesetzt werden(zitiert: "Noch vor einigen Stunden habe ich an ... geschrieben, dass wir eingesetzt werden könnten. Schon ist der Alarm da, und es wird Wirklichkeit. Genaues haben wir noch nicht erfahren. Ich werfe den Brief ein, wenn es losgeht".

    Sein letzter Brief ist vom 12. Februar 1945: Zitiert: "Noch geht es in alter Frische weiter. Nach einem langen Stellungswechsel liegen wir nun beim Iwan und warten, was da kommen wird. Noch ist es hier ruhig, aber schnell kann sich etwas ändern. Dennoch mit frohem Mut in die Zukunft, denn Gott steht uns bei. Die Gegend ist wunderbar. Wald und Seen. Nachts ist es ja manchmal unheimlich, aber man hat sich schon daran gewöhnt. Leben tun wir nicht schlecht, und das ist die Hauptsache. Habt Ihr meinen letzten Brief vom 2. oder 1., ich weiß nicht mehr genau, erhalten?" (Dieser Brief ist nie angekommen). Ich füge den Umschlag des letzten Briefes einmal als Anlage bei. Auf den unteren Teil des Umschlages hatte meine Mutter, also die Schwester von ihm, etwas recherchiert, wobei ich nicht weiß, um was es geht. Eventuell hatten die beiden, die ein wunderbares Geschwisterverhältnis hatten, eine Geheimschrift vereinbart...

    Abs.: 5./A.L.R.(mot.) 3. Ich gehe davon aus, dass das "5. Art. Lehr Regiment (mot.) 3. Art. Schule II" heißt.

    Wenn Du mir noch etwas mitteilen kannst oder dir etwas zu den Daten auf dem Brief einfällt, würde mich das sehr freuen.

    Margareta

  • Hallo,

    ... Die in Lauenburg/ Pommern liegende SS-Unterführerschule war im Wehrkreis II Stettin untergebracht ...

    zur Aufstellung der SS-Unterführerschule Lauenburg für Roland noch etwas gefunden (gekürzte Abschrift), vielleicht fließen die Daten ja in den Lexikoneintrag zur Garnison Lauenburg/Pommern ein?

    Quelle: Bundesarchiv/Invenio

    Gruß, J.H.

    SS-Führungshauptamt Berlin-Wilmersdorf, den 28.9.1940

    Kommando der Waffen-SS Kaiserallee 168

    Betr.: Aufstellung der SS-Unterführerschule

    1.) Zur Sicherung eines geeigneten Unterführernachwuchses befiehlt das SS-Führungshauptamt die Errichtung einer SS-Unterführerschule mit Wirkung vom 1.11.1940.

    2.) Standort: Lauenburg, SS-Unterkunft

    3.) Gliederung und Ausrüstung:

    1 Stab K.St.N. 08071

    3 Kompanien K.St.N. 08076

    4.) Friedensstärke und Ausrüstungsnachweisungen sind durch das Kommando der Waffen-SS zuzustellen.

    5.) Personelles:

    a) Stellenbesetzung der Führer, Zuweisung von Unterführern und Männern wird durch das Kommando der Waffen-SS, Abteilung IIa/IIb befohlen.

    b) Truppenarzt und San.Dienstgrade werden durch die San.Inspektion der Waffen-SS bestimmt.

    6.) Kraftfahrzeuge:

    Zuteilung von Kraftfahrzeugen erfolgt durch das Kommando der Waffen-SS, Abteilung I/Mot.

    7.) Waffen und Geräte werden durch das SS-Zentralzeugamt zugewiesen. Als Teilausstattung sind die bereits bei dem Unterführerlehrgang Glau vorhandenen Ausrüstungsgegenstände an die Kraftfahrersatzabteilung Berlin-Lichterfelde-West zur Aufbewahrung zu übergeben. Eine Aufstellung über abgegebene Waffen ist dem Kommando der Waffen-SS vorzulegen.

    8.) Verwaltung:

    a) Die von den Einheiten abzustellenden SS-Angehörigen sind mit einer Übungs- und Mob-Garnitur in Marsch zu setzen (s. auch Verordnungsblatt der Waffen-SS v. 5.9.1940 Ziffer 45).

    b) Ab 1.November 1940 ist bei der SS-Unterführerschule Lauenburg eine Amtskasse einzurichten.

    c) Das Verwaltungsamt der Waffen-SS wird gebeten, wegen der Stellenbesetzung der Führer des Verwaltungsdienstes das weitere zu Veranlassen.


    Der Chef des Stabes, gez. J ü t t n e r, SS-Brigadeführer

  • Hallo zusammen,

    hier ein Zufallsfund von vor einigen Tagen,

    ein Feldpostbrief eines Angehörigen der 8.Kompanie UFS Laibach, aber mit dem Briefstempel der 8.Kompanie UFS Lauenburg... :/

    Hat jemand zufällig Angaben zu dieser 8.Kompanie Lauenburg und ob diese zusammen mit der 2.Kp. seinerzeit von Lauenburg nach Laibach verlegt wurde?

    Meine Unterlagen "geben das nicht her"... :saint:

    Herzliche Grüße Roland

  • Hallo Roland,

    Bitte entschuldige mein Deutsch, da es etwas eingerostet ist. Vielen Dank für diese umfangreiche zusammenstellung verschiedener Frontberichte. Ich beschäftige mich gerade mit den Ereignissen vom 5. bis 15. Februar (im Kreis Märkisch Friedland/Deutsche Krone) und das war ein wahres Juwel an Informationen. Hier sind einige angaben aus polnischer blick, allerdings ohne deutliche Angabe der verwendeten Quellen (nur eine Liste von Büchern), also nehmen Sie es mit Vorsicht: https://muzeumbronipancernej.pl/bitwa-o-miroslawiec/ (Schlacht um Märkisch Friedland, i.e. Miroslawiec PL)

    Ich wühle gerade in einem ganzen Stapel verschiedener russischer erbeuteter Quellen (https://wwii.germandocsinrussia.org/de/nodes/1-fond-500/), aber bisher habe ich in dem jeweiligen Bereich nicht viel gefunden. Nur weiter Süd-Ostlich (nahe Grabau, i.e. Grabówno) aber das hat mit UFS Lauenburg zwar nichts zu tun.
    https://wwii.germandocsinrussia.org/de/nodes/3377-…/inspect/zoom/4

    Falls ich noch was finde werde ich es bestimmt teilen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Theo